HEW-Cyclassics
- Rückblick
auf das Rahmenprogramm
Am
Freitag, den 1. August begannen die HEW-Cyclassics 2003. Am ersten Tag
eröffnete der drei Tage stehende Cycle Park, eine Ansammlung von
Buden und Bühnen auf denen sich fast alles ums Radfahren dreht.
Natürlich gibt 's da auch viele Stände mit Essens- und
Getränkeangeboten in vielerlei Variationen. Mitten in der Shopping-Meile führten
Mountainbiker und BMX 'ler Dirt-Jump vor und wer mochte, konnte auf
einer mobilen Golfanlage Abschläge üben. In der Halfpipe war noch
nichts los, als ich dort war.
Ich
habe mich dort mit Power Gel von Power Bar für das Rennen
eingedeckt. Diese flüssige Nahrung finde ich ideal, weil mich kauen vom
pedalieren ablenkt. Teils recht verträumt habe ich mir einige
schicke Räder und Teile angesehen, mich nach günstigen Klamotten umgesehen,
habe den Versuchungen wiederstanden und Stephan Niebuhr getroffen. Es ist
wie bei vielen Messen, die meisten Händler wollen ihr Image
polieren. Große Umsätze haben sie vor Ort wohl kaum erzielt.
Die Fotos habe ich am frühen
Freitagnachmittag geschossen. Da war es noch leer. Insbesondere am Sonnabend ist hier der Menschenandrang enorm sein.
Am
Sonnabend wollte ich mich abends bei der Nudelparty mit Roland, Rouven
und Kim Jara Wagner, Radler aus Hessen, treffen. Weil so ein
Rennwochende voller Termine liegt, haben wir uns erst später in der
Pension getroffen. Rouven startete am Samstag bei den Youngclassics
und am Sonntag mit seinem Vater beim Jedermannrennen, erreichte mit einem
Schnitt von 38,1 km/h (!) den zehnten Platz bei den
Jugendlichen. Die
Nudelparty war gut besucht. Daß das auf den Fotos anders aussieht,
liegt daran, dass ich als einer der letzten dort war. Es gab Käse-
und Tomatensauce zur Auswahl. Die Portionen waren riesig und man
konnte trotzdem einen Nachschlag erhalten. Ich entschied mich für
die Käsesauce. Sie und auch die Nudeln schmeckten akzeptabel. Dazu
entschied ich mich für eine Flasche Holsten Cooler mit Alkohol.
Dieses Getränk würde ich nicht den Bieren, sondern den
Erfrischungsgetränken zuordnen. Die Variante ohne Alkohol hatte mir
besser geschmeckt. Enttäuscht
war ich von der "Party" auf dem Rathausmarkt. Da saßen
nur so um die dreißig Leute vor der leeren Bühne von der Musik aus
der Konserve auf den Platz schallte. Die meisten sind wohl mit dem
Gedanken an das bevorstehende "schwere Rennen" früh ins
Bett gegangen. Rennradfahrer sind halt anders als Mountainbiker. Von
den Downhill-Fahrern hat Roland mir berichtet, dass einige schon vor
dem Wettkampf exzessiv feiern. Das gehört bei denen zum Event und
bietet wohl den Vorteil, dass die am nächsten Tag später bremsen.
Nach
dem Jedermannrennen mochte ich einfach nicht direkt nach Hause
fahren. Es zog mich wie magnetisch zum Profirennen; sogar auf die
Massage habe ich verzichtet, damit ich Jan Ullrich und Co.
fotografieren und trotzdem einiger Maßen früh mit meinem Mädel
etwas handfestes essen konnte. Während
meines Rennes hatte ich überlegt, wo ich denn fotografieren sollte.
Die
Profis als solche in Szene zu setzen können andere Leute besser. Mein Foto
sollte "Profis in Hamburg" aussagen. Ich entschied mich
für die Außenalster als Hintergrund (siehe
oben).
Kaum
war ich auf der Kennedybrücke in Position gegangen, erschien auch
schon der Hubschrauber mit der Fernsehkamera über der City. Kurz
darauf kündigten Polizisten auf den probehalber in Hamburg
eingesetzten Harley Davidson-Motorrädern das Kommen der Profis an.
Von denen erschien zunächst eine Ausreißergruppe. Deren vorbeikommen
wirkte auf mich wenig spektakulär im Vergleich zu dem, was noch
kommen sollte. Einige
Minuten darauf kam das Hauptfeld angerast. Ich trat auf den
Kantstein, um das Feld von vorne fotografieren zu können. Je weiter
es dann an mir vorbei gezogen war, um so dichter fuhren die
folgenden Fahrer an meinem Kantstein vorbei.
Ich hatte gelesen, dass so ein Peloton einen Sog ausüben würde,
dass der so groß sein würde, hatte ich nicht gedacht. Das Feld
wirbelte den vom Jedermannnrennen rumliegenden Müll hoch und saugte
mich an. Es war ein Gefühl, als ob ich zu dicht an der
Bahnsteigkante stehen würde. Dazu flogen aus der Mitte des Feldes
heraus blitzschnell zwei oder drei leere Flaschen dicht an meinen Beinen vorbei. Es war einfach irre!
Die
ganze Zeit versuchte ich Jan Ullrich oder sonst ein bekanntes
Gesicht zu erspähen. Das ist mir leider nicht gelungen. Es ging alles viel
zu schnell für mich. Mehr Glück hatte Uwe Matern. Der hat Jan von
einer der oberen Etagen des Verwaltungsgebäudes der Haspa am
Holstenwall aus fotografiert (siehe links). Am Holstenwall war zuvor
zu bewundern, wie die schnellsten Jedermänner der mittleren an den
langsameren der kurzen Distanz mit wohl teils
doppelter Geschwindigkeit vorbei zog (siehe oben).
Bitte
siehe mir nach, dass ich das Profirennen thematisch
dem Rahmenprogramm zugeschlagen habe. Wenn man an dem Sonntag von
morgens bis nachmittags, an den beiden Tagen davor und eigentlich
schon seit Wochen mit dem
eigenen Rennen beschäftigt ist, erscheint einem das Weltcuprennen
fast schon wie Beiwerk.
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