Einsatz von Kompressionsstrümpfen beim Radsport - sinnvoll oder nicht?
Einmal richtig durchstarten wie die Besten beim Giro d'Italia - wer möchte das nicht? Doch die Profis im Radrennsport haben nicht nur eine eiserne Kondition. Um eine Chance auf die vorderen Plätze zu haben, müssen Teilnehmer bei Radmarathons, Triathlons oder 6-Tage-Rennen auch auf die beste Ausrüstung zurückgreifen, die der Markt zu bieten hat. Neben brandneuen Rennrad-Modellen zählen dazu auch ein ultraleichter Fahrradhelm und, nicht zuletzt, das richtige Outfit.
High-Tech-Strümpfe für Spitzenleistungen
Aus diesem Grund investieren ehrgeizige Amateursportler viel Geld in professionelle Radsportbekleidung. Billiger als ein Profi-Rennrad ist sie allemal: während ein nagelneues Rad der Marke Tarmac, BMC oder Focus nicht unter mehreren Tausend Euro zu haben ist, sind Freizeitradler bei Trikots und Bikerhosen schon mit weniger als hundert Euro dabei. Seit ein paar Jahren erfreuen sich auch Kompressionsstrümpfe wachsender Beliebtheit. Mit speziellen Druckzonen und High-Tech-Fasern sollen sie Radsportlern dabei helfen, das Letzte aus sich herauszuholen. Ist das ein leeres Versprechen oder verschaffen die stylischen Kniestrümpfe wirklich einen längeren Atem?
Funktionsstrümpfe: So funktioniert die Kompression
In der Medizin werden Kompressionsstrümpfe schon lange zur Behandlung von Thrombosen und Krampfadern eingesetzt. Die entsprechenden Modelle für Sportler funktionieren nach dem gleichen Prinzip: dank engmaschig gestricktem Material mit speziellen Druckzonen sitzen sie stramm an Fuß und Wade. Dadurch üben sie einen sanften Druck auf die darunter liegenden Muskelpartien und die umschlossenen Venen aus und unterstützen so den Rückfluss von sauerstoffarmem Blut. Zusätzlich stabilisieren sie die Muskulatur.
Die Vorteile von Kompressionssocken:
Bildquelle: www.cepsports.com
Ein Pluspunkt für die Kondition?
Zur Wirksamkeit von Kompressionstechnologie bei sportlichen Aktivitäten gibt es unterschiedliche Expertenmeinungen. So haben zwar zahlreiche Leistungssportler nach Selbstversuchen von Zeitverbesserungen berichtet, eine eindeutige Leistungssteigerung wurde aber wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen - auch nicht beim Radfahren. Als gesichert gilt jedoch ein positiver Effekt der Technologie für die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Muskeln. Man sollte also keine falschen Erwartungen an Kompressionsstrümpfe haben: Wer sie beim Radfahren und während der Regenerationsphase trägt, unterstützt dadurch die Erholung der beanspruchten Muskelpartien, beugt Muskelkater vor und kann von verkürzten Regenerationszeiten profitieren. Auch bessere Leistungen können theoretisch erzielt werden. Aber sie machen aus einem Freizeitsportler keinen neuen Weltmeister.
Kompressionsstrümpfe: Was muss ich noch wissen?
Obwohl Kompressionsstrümpfe die Muskeln aktiv unterstützen, können sie nicht die Aufwärmphase vor großen Belastungen bei Training oder Rennen ersetzen. Wer an einer Hautkrankheit mit nässenden Ekzemen, Durchblutungsstörungen der Arterien, Herz- oder Herzmuskelschwäche oder Diabetes leidet, sollte auf Kompressionsbekleidung verzichten.
Fazit
Über Spitzenleistungen im Radsport entscheidet das richtige Training und nicht ein Paar Kniestrümpfe. Wer sich trotzdem Kompressionsstrümpfe gönnen möchte, tut seinen Muskeln unbestreitbar etwas Gutes. Ob sich daraus eine Leistungssteigerung ergibt oder lediglich kürzere Regenerationsphasen, muss jeder wohl selber herausfinden. Sportliche Kniestrümpfe mit Kompressionszonen sind im ausgewählten Fachhandel erhältlich oder online in diversen Sport-Shops.
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