Aus welchem Material sollte ein Rennrad sein?
Waren die Rennrad-Rahmen früher alle aus Stahl, später zumeist aus Aluminium, kamen den in letzten Jahren Carbon und Titan als Material hinzu.
Diese Materialien unterscheiden sich nicht nur preislich, auch in ihren Eigenschaften.
Rahmenmaterial
Aluminium ist am meisten verbreitet und bietet das beste Verhältnis von Preis und Leistung. Es zeichnet sich bei kostengünstiger Verarbeitung durch gute Steifigkeit aus und wiegt wenig, deswegen ist es in der unteren bis mittleren Preisklasse häufig zu finden. Nach langem, intensiven Gebrauch und Stürzen kann es in Ausnahmefällen zu Brüchen und bei Lackabplatzern zu Korrosion kommen.
Carbon ist leichter als Aluminium aber aufwändiger und wesentlich teurer in der Verarbeitung. Carbon-Rahmen weisen bei geringem Gewicht sehr gute Steifigkeitswerte auf und ermöglichen extravagante Formen. Carbon ist anfällig für teils unsichtbare Schäden in der Materialstruktur, hervorgerufen durch Stürze oder ruppigen Untergrund, dann kann es urplötzlich zerbrechen.
Stahl hatte als Material für neue Rennräder fast ausgedient, ist aber insbesondere bei Langstreckenfahrern wieder im Kommen. Stahl ist sehr stabil und lässt sich so formen, dass auch bei filigran wirkenden Rahmen mit dünnen Rohren eine gute Festigkeit entsteht. Es gibt deutsche Rahmenbauer, die einem gegen entsprechendes Entgelt ein maßgeschneidertes Rad fertigen.
Titan ist sehr robust, steif, korrodiert und rostet nicht und wiegt bei entsprechender Verarbeitung wenig. Dessen Verarbeitung ist von allen Materialien die mit Abstand aufwendigste. Sie verursacht hohe Kosten, weshalb Titanräder selten verkauft werden.
Fazit
Aluminium bietet für den Normal-Rennradfahrer das beste Preis-/Leistungsverhältnis, ist robust und man kann mit ihm auch Rennen fahren, so man nicht in der Spitze mitfahren will.
Carbon ist eine gute Wahl, wenn das Rennrad ausschließlich zu Sportzwecken dient. Stahl und Titan sind gute Materialien, die aufgrund ihrer Preisklasse zumeist den Liebhabern vorbehalten sind.
Nicht nur beim Rahmen, auch bei der Wahl der anderen Bestandteile eines Rennrades wird man Kompromisse eingehen müssen. Erhebliche Auswirkungen auf die Fahrleistungen eines Rennrades haben auch die Laufräder und die Reifen, an denen man nicht sparen, dafür lieber bei der Wahl der Schaltgruppe nicht so hoch rangehen sollte.
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