Ergonomie-Seminar bei der Fahrrad-Technik mit Juliane Neu�
Wer Fahrrad f�hrt, sollte darauf richtig sitzen, treten und greifen -
aber wie? Das ist das Thema des zweist�ndigen Fahrrad-Ergonomie-Seminars,
welches Juliane Neu� seit dem Jahr 2006 unregelm��ig wiederkehrend bei der
Fahrrad-Technik
Hamburg in Hamburg-Hohenfelde abh�lt. Das
besondere an diesem Seminar ist, dass in erster Linie nicht um die
theoretischen Grundlagen geht, die es einem erm�glichen, sich ein neues
Rad optimal zusammenzustellen. Veilmehr geht es darum, das eigene, bereits
vorhandene Rad optimal auf
seinen Fahrer einzustellen, damit er dadurch besser vorankommt. Besser vorankommen steht f�r einfacher,
schneller, weiter, mit letztlich mehr Spa� dabei. Nachdem ich mehrfach
nicht dabei sein konnte, nahm ich dann im November gleich mit zwei meiner
R�der teil und habe viel dabei gelernt.
Geplant
ist, dass jeweils
maximal 15 Personen teilnehmen k�nnen. Am Anfang zu Beginn der Saison war
der Andrang so gro�, dass die Gruppengr��e ausnahmsweise
�berschritten wurden. Als ich nach der Saison teilnahm, sa� neben mir nur
"Sirius". Uns war das Recht. So konnten Ergonomie-Beraterin Juliane und
Zweirad-Mechaniker-Meister und Ladenbetreiber Stephan R�per sich ganz uns
beiden widmen. Doch zun�chst handelte Juliane die theoretischen Grundlagen ab. Die
trug sie flott und plausibel vor, drang aber doch kaum zu meinem
Verstand durch. Nach einem arbeitsreichen Tag neige ich zum Wegd�sen,
wenn mich ein Thema nicht fesselt. Und so geht es mir auch mit der
Ergonomie. Mich interessierten konkrete Tipps, was ich an meiner
Sitzhaltung auf meinen R�dern verbessern kann, die gab es aber dann
gleich darauf auch.
Wenn wir es f�r n�tig befunden h�tten, h�tten
wir uns an Ort und Stelle einen anderen Lenker, Vorbau, Sattel, Griffe
oder was auch immer ans Rad schrauben lassen k�nnen. Ob sich das bei
meinem Rennrad noch lohnt, fragten wir uns, weil Stephan beim
Festschrauben des Rades auf der Rolle einen Unfallschaden feststellte. Wohl bei meinem Sturz auf dem Weg zur Lufthansa-Cyclassics-Runde hatte
sich mein Rahmen verzogen, war gestaucht, ohne dass ich es bemerkt h�tte.
Das erkl�rt das neuerdings nerv�se Lenkverhalten. Eventuell werde ich mir ein neues
Rad zulegen. Bei Sirius mit seinem Rennrad nahmen Juliane und Stephan
einige geringe Korrekturen an den Einstellungen vor. Es begann damit, dass
seine Sitzhaltung betrachtet und er nach seinem Wohlbefinden damit befragt
wurde. Der Abstand zwischen Sattel und Pedal und die Position des Sattels
in der L�ngsrichtung wurden mittels eines Lots feinjustiert. Zu meiner
�berraschung bricht Juliane bewusst mit einigen mir bekannten Regeln. So
wurde der Sattel hinten leicht ansteigend fixiert, wo ich doch gelernt
hatte, dass der immer waagerecht stehen muss. Dann wendeten wir uns meinem Trekkingbike zu. Mit der
Sitzposition bin ich schon lange unzufrieden, hatte mehrfach nach einem
neuen Lenker Ausschau gehalten, mich gefragt, welche Kr�pfung richtig
w�re und ob ich einen anderen Vorbau dazu w�hlen sollte. Klare Sache,
testierte Juliane: Der Abstand ist zu kurz, die Kr�pfung geht in die
falsche Richtung. Bislang sitze ich mit nahezu durchgedr�ckten Armen auf
dem Rad. Besser w�re eine Sitzposition,
bei der auch der Oberk�rper leicht angespannt ist, erkl�rte sie. Sie empfiehlt die von
ihr "Frosch-Haltung" genannte Position, bei der die Unterarme
leicht von au�en kommend an den Lenker fassen. Das habe ich mir an ihrem
Rad angesehen und bin gleich Probe damit gefahren. Es hat mich �berzeugt. Den
speziellen, in alle Richtungen verstellbaren Ergo-Lenker hatte Stephan
allerdings nicht parat. Den habe ich mir dann sp�ter nebenan bei der
Luftpumpe seines Kompagnons Thomas Wiencke gekauft. Statt der Biogrip-Griffe
an Julianes Rad habe ich an meinem Bike Griffe vom Typ Ergon Preformance
Grip in der Version f�r einen einseitigen Drehschalter wie den meiner
Rohloff-Schaltung
montiert. Gro�er Bedeutung bei der Auswahl der Komponenten kommt
bekanntlich der Wahl des richtigen Sattels bei. Jeder muss f�r
sich den richtigen finden. Man kann ihn sich auch passgenau anfertigen lassen. Daf�r kann
man bei der Fahrrad-Technik
Hamburg messen lassen, wie viel Druck man wo auf den Sattel bringt
und ihn sich danach auf den Leib schneidern lassen. GeBioMized heisst das
von Juliane propagierte Produkt. Nach diesem Prinzip fertigt GeBioM auch individuelle
Schuheinlagen an. Juliane hat beim Nationalen Radverkehrsplan zusammen
mit der Uni-M�nster, GeBioM, Patria und HP-Velotechnik ein
Forschungsvorhaben beantragt und ist auch sonst in Sachen
Fahrrad-Ergonomie sehr umtriebig. Zur Einstimmung
auf das Thema oder gar dieses Seminar und f�r Autodidakten empfehle
ich Dir die umfassende Abhandlung Julianes �ber 's Sitzen auf dem Fahrrad.
Siehe http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Sitzen/.
Eventuell wird sie auch wieder auf der ADFC-Reisemesse in Hamburg einen
Vortrag �ber dieses Thema halten. Sich
die optimale Sitzposition suchen sollte jeder Radfahrer. Wer nach
Hamburg-Hohenfelde kommen mag, kann sich dabei von Juliane beraten lassen.
Die n�chsten Termine erf�hrst Du hier.
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