Mountainbike-Tour im Herbst im Weserbergland rund um Bodenwerder und Polle

Meine Fresse, ist das kalt! Bergauf war mir noch so warm, dass ich meine Ärmel ausziehen wollte. Auf der Anhöhe empfing uns dann ein kalter Wind bei vier Grad und bei der Abfahrt merke ich nun, dass ich eine Fleeceweste hätte unterziehen sollen. Bei über 40 km/h liegt die gefühlte Temperatur bei weit unter Null. Die langen Abfahrten wirken trotzdem berauschend. Ab 45 km/h bremse ich allerdings doch ab. Die Wege sind voller Laub, unter dem sich unangenehme Überraschungen verbergen könnten. Sobald es steil bergab geht, mahnt mich Maik das Rad "einfach laufen zu lassen". Das gibt der Fahrt mehr Stabilität, vor allem auf ruppigem Untergrund. Recht hat er. Das gibt dem Sturz aber auch mehr Schmackes, wenn es einen vom Rad haut.

Eigentlich wollten wir ja dieses Jahr noch auf den Brocken fahren, der liegt aber noch 700 Meter höher und war an diesem Tag mitten im Oktober wahrscheinlich schneebedeckt. Im Weserbergland ist 's ja auch sehr schön und so genossen wir die Fahrt durch die Rühler Schweiz, entlang plätschernder Bäche und durch romantische Wälder und die tollen Ausblicken, unter anderem auf den Köterberg. Leider fehlte uns die Zeit, ihn auch zu erklimmen.

Oft sahen wir wunderschöne Schieferplatten, genug um jedem von uns seine Terrasse auszulegen. Ob des geschätzten Gewichts haben wir die dann doch liegen gelassen. Wir, das waren Stephan Niebuhr, Jörg Pape, Maik Rotermund und ich. Eine nette Einlage war die Fährpassage über die Weser (Foto rechts).

Jörg hatte für jeden eine Kopie der Karte angefertigt. Das war einerseits praktisch, weil es so nicht zum Problem wurde, als wir eine verloren, andererseits doch übertrieben, weil Maik und ich uns eh auf Jörgs eigentlich guten Orientierungssinn verlassen. Stephan war trotzdem bei der Navigation behilflich, was uns denn doch vor manchem Umweg bewahrte.

Leider führten die ausgewiesenen Wanderwege oftmals an und auf Straßen lang. Das waren zwar alles nur kurze Abschnitte, die aber immer wieder das Naturerlebnis kurz dämpften. Pannen und Stürze gibt es dieses Mal zum Glück nicht zu vermelden. Als einzige Ausfälle waren ab Mittag die Sonne und beim letzten Anstieg Jörgs und meine Kondition zu beklagen.

dass Maik uns locker abhängte, focht uns nicht an. Der hatte dieses Jahr immerhin bereits einen Alpencross absolviert und weil dabei der Rahmen seines Rades der Firma Rocky Mountain brach, war er mit dem Carbonrad seines Bruders unterwegs. Ein Rad aus der Edelschmiede Votec, die auch für Porsche Mountainbikes produziert! Frustrierend war für uns allerdings, dass Stephan dies mit seinem alten über 15 Kilo schweren Stahlross ebenfalls gelang. Es bringt halt wenig, einige Kilo am Rad abzuspecken, wenn man selbst zu viele drauf hat. ;-)

Vier lange Anstiege von ca. 80 auf 300 und zuletzt 450 Metern Höhe waren wir rauf- und ebensolche Abstiege runtergefahren, haben insgesamt 55 Kilometer Strecke zurückgelegt und dabei über 1.100 Höhenmeter bewältigt. Matt und zufrieden blickten wir bei einer Pause auf der Heimfahrt bei heißem Kaffee auf eine kalte und doch schöne Tour zurück. Klar, wir kommen wieder. Das nächste mal aber wohl im Sommerhalbjahr.

Für einen unserer beiden neuen Fahrradträger von Thule für die Anhängekupplung war 's die erste lange Fahrt. Er hat sie mit Bravour bestanden. Für meinen Paulchen (Fahrradträger für die Heckklappe) gilt das gleiche. Allerdings stehen auf dem die Räder derart im Fahrtwind, dass ich ab 130 km/h dachte, nach mir würde nun auch der Motor schwächeln.

Mein Tacho (Ciclomaster 414 Alti M) nahm mal wieder eine Auszeit, als es drauf ankam. Am Abend vorher erwiesen sich die Batterien meiner beiden (!) Funkimpulsgebers als leer. Der Höhenmesser funktioniert auch ohne und so haben wir halt nur das Höhenprofil und die Höhenmeter aufgezeichnet. Als ich die auf meinen PC runterladen wollte, meldete das Programm (Hactronic) einen Übertragungsfehler. Mit Hilfe der Cyclomaster-Hotline ("Da steht ein Bit falsch.") hab ich dann Tage später im vierten Anlauf die Daten aufbereiten können. Hier sind sie (bitte drauf klicken, um sie groß anzuzeigen):