Lüneburger
Heide-Tour: Mit dem MTB auf Schnee und Eis
Eine
sonnige Tour auf trockenen Sandwege sollte es werden. Dazu hatten wir
jedenfalls unsere Arbeitskollegen ob des tollen Wetters in Hamburg eingeladen. Eine krasse Fehleinschätzung. Zwischen all den Sonnentagen lag ein trüber Tag, der, an dem unsere Tour
stattfand! Und wenn auch die Stadt seit langem schneefrei war, so lagen
doch die Wege rund um den Wilseder Berg unter Schnee und Eis. Trotzdem, es war einfach
geil endlich mal wieder stundenlang abseits der Straßen zu fahren. Leider
waren mit Jörg, Maik, Niels und mir wieder nur die üblichen
Verdächtigen dem Ruf des Berges gefolgt. Viele Leute halten Radfahren im
Winter wohl immer noch für eine spinnerte Idee, gleichwohl Skilanglauf
als etwas völlig normales gilt. Für beide Sportarten muss man sich halt
nur der Witterung entsprechend kleiden. Kaum zu glauben, aber anscheinend
gibt 's selbst
bei der Haspa Sekretärinnen, die sich solche nicht leisten können...
Getroffen
haben wir uns in Undeloh vorm Hotel Heiderose. Von dort sind wir am
Wilseder Berg entlang gefahren, waren in Wilsede, am Fürstengrab, fuhren
unter anderem durch den Toten Grund (Bild links oben) und über den Wilseder
Berg (Bild rechts), mit 169
Metern Höhe Norddeutschlands höchste Erhebung.
Drei Stunden lang
waren wir mit unseren Rädern in der Lüneburger Heide unterwegs. Dank einiger
Schlenker einerseits und ob vieler Pannen und einiger Fotopausen andererseits haben wir dabei 31
Kilometer Wegstrecke mit immerhin 290 Höhenmetern zurückgelegt. Meistens
fuhren wir auf oder neben festgetretenem Schnee. Ab und zu eierten wir
über kurze vereiste Passagen und balancierten über total vereiste
Holzstege.
Die
Temperatur lag meistens knapp über Null Grad. In der Heide ist man ungeschützt vor dem
Wind und so wurde mir in
der letzten Stunde doch ziemlich kalt am Kopf und an den Füßen. Ein
Buff unterm Helm und warme Socken in hochschaftigen Schuhen boten keinen dauerhaften Schutz vor der Kälte.
Nächstes mal werde ich mich für eine Fleecekappe und Überschuhe
entscheiden.
Die
Lüneburger Heide ist zwar berühmt für ihre Schafherden, Schafe haben wir allerdings
nicht gesehen, dafür aber zwei Rehe, die wie bestellt vor uns das Gelände querten.
Ansonsten trafen wir nur auf zwei Reiter, einige Wanderer
und eine Gruppe Mountainbiker. Das ist das schöne am Mountainbiken im
Winter: Die meiste Zeit lang war weit und breit niemand zu sehen, schon
gar nicht zu umkurven.
Jörgs
und mein Rad waren nicht so fit wie im Sommer üblich. Meine
Kette sprang mal wieder ab. Diese Mal hatte sie sich zum Glück nicht
verklemmt. Letztes Jahr mussten wir im Wald das große und kleine
Kettenblatt abbauen, um sie aus ihrer mißlichen Lage zu befreien. Ein aufgewickeltes, weil
damals nach der Montage nicht abgelängtes
Bremszugende entfaltete sich mehrfach in Richtung Speichen.
Jörgs
Antriebseinheit war völlig ausgelaugt, Kette, Kettenblätter und die
Rädchen des Schaltwerks, alles total abgenutzt. Dazu hatte sich auch noch das
sündhaft teure XTR-Schaltwerk so verbogen, dass es provisorisch gerichtet
werden musste. Kein Wunder also, dass die Kette
rasselte, sich unter Last nicht mehr schalten ließ und Jörg zum Schluss
bergauf nur noch schob.
Zwischendurch träumten wir schon
mal davon im Juni in der Abendsonne in kurzen Hosen durch die Heide zu
düsen. Wenn es erst nach zehn dunkel wird, kann man auch im Sommer durch
eine nahezu menschenleere Natur fahren. Dann aber mit erheblich mehr Tempo
und weniger Ballast am Körper. Und im August sollten wir endlich wieder
durch die blühende Heide touren!
Weil
Jenoptik es nicht geschafft hat, meine Digitalkamera und deren
Homepage so zu konstruieren, dass ein Mensaner wie ich sie ohne
Anleitung bedienen kann, musste ich mit meiner Kompaktkamera fotografieren.
Deshalb hat 's einige Tage gedauert, bis dieser Bericht samt Fotos
fertiggestellt werden konnte. Auch
mein Paradetacho (Cyclomaster 414 Alti M) war mal wieder nicht vollständig betriebsbereit.
Dieses Mal lag es daran, dass ich nach einigem Ärger mit den
Funksignalgebern keinen mehr installiert hatte. Konsequenz: Leider kann ich
hier nur das Höhenprofil in zeitlicher Folge präsentieren.
Fotos:
Jörg und ich.
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