Tolle
Heideblüte-Tour mit dem Mountainbike
Man,
war das eine Freude und Enttäuschung zugleich. Nach zwei Jahren hatten
meine Arbeitskollegen und ich uns endlich wieder zu einer Tour durch die blühende
Lüneburger Heide
zusammengefunden. Wohl in Folge der langanhaltenden Dürre im Sommer 2003 waren
aber kaum Blüten zu sehen. Trotzdem, die Tour war toll. Die Landschaft wirkte auch an diesem
Abend wieder berauschend auf mich. Jörg
hatte per Mail zu einer "Wellness-Tour" eingeladen. So war es uns denn
wohl auch gelungen, mit Claudia Pelz eine Mountainbike-Novizin für die Tour zu
gewinnen. Claudia hat unter anderem dank intensivem Indoor-Cycling eine gute
Kondition, aber die Fahrt auf rutschigem Untergrund war ihr wohl nicht geheuer,
war sie doch erst einige Tage vorher vom Rad gestürzt, weil das Hinterrad
weggerutscht war. Sie sah etwas unglücklich aus, wenn sie über weichen Sand
balancieren musste.
Erstmals fuhr
auch Maiks
Bruder Jan mit uns. Mit
Holger Studtmann, Jörg Pape, Maik Rotermund, Niels Sander, Stephan
Niebuhr und mir waren außerdem die üblichen Verdächtigen erschienen. Ich
hatte mich für mein Trekkingbike entschieden, weil auch Matthias Langendorf
mit so einem Rad fahren wollte. Ausgerechnet an dem Abend verbog sich aber
vorher eine Felge und er musste auf die Tour verzichten. Mein
Rad rollt auf relativ schmalen Reifen, hat eine Vollfederung, kraftvoll zupackende hydraulische Bremsen und eine
blitzschnell reagierende 14-Gang-Nabenschaltung. Die Jungs staunten nicht
schlecht, dass ich mit meinem "Hollandrad" mühelos mithalten
konnte und immer wieder vorweg fuhr, um die anderen zu fotografieren.
Matthias hatte uns bereits in den Harburger Berger eindrucksvoll bewiesen,
dass er auch ohne Mountainbike mit uns mithalten kann. Nach
einer Pause am Wilseder Berg fuhren wir der Reihe nach in Richtung
Niederhaverbeck los.
Kurz darauf traute ich meinen Augen nicht. Das arme Mädel war gestürzt, lag allein auf dem
Wanderweg. Haben die anderen denn kein Herz? Waren die
einfach weiter gefahren? Nein, nein. Sie war ihnen allein gefolgt. Niemand
hatte ihren Sturz bemerkt. Selbstverständlich nahmen wie immer auch die
anderen Rücksicht und versuchten sie aufzumuntern.
Am Ende wirkte sie denn auch viel sicherer auf ihrem Rad. Unsere
Tour führte uns durch den ehemaligen Truppenübungsplatz über Tönning
vorbei am Fürstengrab zurück zum Wilseder Berg, mit 169 Metern Höhe
Norddeutschlands höchste Erhebung. Den querten wir und fuhren zum Toten Grund. Von da aus fuhr Niels direkt zu
sich nach Hause. Holger wollte einen weiteren Bogen um den Toten Grund
fahren. Warum wir uns danach verpasst haben, weiß der Henker. Kein
Problem für Holger, der ist in der Heide groß geworden. Wieder in
Wilsede angekommen, fuhren wir in einem großen Bogen über Sudermühlen
durch Heidelandschaft zurück nach Undeloh. Unterwegs
lies ich immer wieder meinen Blick über die herrliche Landschaft
schweifen. Eigentlich sollte alles in kräftigem Lila erstrahlen. Man
musste allerdings schon sehr genau hinsehen, wenn man blühende
Heidepflanzen sehen wollte. Wenn man in die Ferne sah, vielen die kaum
auf. Die Blaubeerbüsche hatten wohl besonders unter der Dürre gelitten.
Um so kräftiger sprieß das Gras dazwischen. Trotzdem, die Heidelandschaft
wirkte auch an diesem Abend faszinierend. Ich hoffe sehr, dass die Blüte im nächsten Jahr wieder kräftiger
ausfällt und wir unsere Tour dann wiederholen. Drei
Stunden waren wir in der Abendsonne bei Temperaturen um die zwanzig Grad
unterwegs. Außer durch die
Heidelandschaft fuhren wir durch kleine Wäldchen und durch breite Wiesen.
Leider trafen wir auf keine Schafe, sahen nur einen
Stall in einem wunderschönen alten Bauernhaus. Einen besonders
ungewöhnlichen Anblick für einen Städter bot die Begegnung mit einer
der seltenen Ringelnattern. Wir
hatten die Digitalkamera meiner Abteilung dabei. Weil die sich einfach
bedienen lässt und ich langsam mit ihr zusammen zu wachsen beginne, habe
ich auch während der Fahrt fotografiert. Die Aufnahmen sind zum Teil
etwas unscharf, vermitteln aber etwas von der Dynamik, die mit der Fahrt mit hohem
Tempo über naturbelassene Wege verbunden ist. Auf dem
Weg aus der Stadt hatten Claudia und ich die Abkürzung durch den Freihafen gewählt,
die erste Abfahrt zur Autobahn verpasst und mussten dann im weiten Bogen über
die Köhlbrandbrücke fahren. Die Jungs haben ohne zu murren auf uns gewartet. Leider
hatte ich es versäumt, mein Rad dafür vorzubereiten,
den Tacho mit Höhenmesser aufzunehmen. Jan hat den gleichen, allerdings ohne
PC-Funktion. Wir haben dann ca. bei Kilometer fünf am Wilseder Berg die
Tachos getauscht. Ab da hat Jan mit seinem Rad das unten stehende Protokoll
erstellt.
Nach
der Tour haben wir auf der herrlichen Terrasse vorm Undeloher Hof die
Eckpunkte für unsere für 's nächste Jahr geplanten ersten gemeinsamen Alpenüberquerung
besprochen. Jörg hatte Prospekte, Maik und Jan Fotos von ihrem ersten Trans-Alp mitgebracht. Tenor ist,
dass wir es auf
eigene Faust probieren wollen. Auch diese Heidetour ließ hoffen,
dass wir gemeinsam auf der anderen Seite der Alpen ankommen werden.
Graphische Auswertung
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Tabellarische Auswertung
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Graphische
Auswertung
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Tabellarische
Auswertung
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