Radtour
rund um Farmsen der SPD Farmsen
Der Vormittag
dieses 18. Mai des Jahres 2003 war total verregnet. Das machte mir nicht viel aus. Ich zog
meinen Regenanzug an, setzte dazu einen Regenhut auf. Bei dem erwarteten
langsamen Tempo wäre der nicht weggeflogen. Leider so gut wie
vergebens... Voller
Vorfreude fuhr ich durch den Regen zum Treffpunkt am am Schweinske am
U-Bahnhof Farmsen. In der Zwischenzeit wurde all denen, die sonst immer
mitfuhren, telefonisch abgesagt. So traf ich dann nur auf Roland Slacik,
den Ausrichter, und eine einzige Dame ("Die SPD muss doch
unterstützt werden."), die trotz des Regens mitfahren wollte. Wir
setzen uns vor das Lokal unter einen Sonnenschirm und plauderten über die
geplante Tour und die der Vorjahre. Zum Abschluss fotografierten wir uns
gegenseitig und verabreden uns für das nächste Jahr. Alljährlich
veranstaltet der Distrikt Farmsen der SPD Fahrradtouren durch seinen
Stadtteil. Im Jahr 2003 wollte ich erstmalig teilnehmen. Die für diesen Tag
ausgearbeitete Route fand ich nachfahrenswert. Sie wurde von Roland Slacik
ausgearbeitet, unterstützt von Wilfried Köster. Hier ist Rolands
Beschreibung: Zunächst
durchqueren wir das Wohngebiet "Gartenstadt Farmsen" auf den
Strassen Mahlhaus, Feldschmiede, Meilerstrasse, Ortsteinweg und Surenland.
Info: Gebaut 1955 als Wohnsiedlung der "Neue Heimat Nord". Als
die pleite ging, sollte die Siedlung verkauft werden. Nachdem die Mieter
sich in einer Initiative organisiert hatten und gegen den Verkauf
protestierten, wurde die Siedlung vom Senat gekauft und wird seitdem als
Genossenschaft durch die Mieter verwaltet. Von
der Strasse Surenland erreichen wir die Straße Neusurenland und
fährt zum Strandbad Farmsen. Info: Das
umliegenden Gebiet wird bereits seit der Bronzezeit (2000 - 1000 v. Chr.)
als Siedlungsgebiet genutzt. So befindet sich z. B. an der Ecke
Neusurenland / Swartenhorst ein bronzezeitliches Hünengrab. Außerdem
wurden beim Bau der Siedlung "Gartenstadt Farmsen" und der
Schule "Surenland" bei den Ausschachtungsarbeiten u. a.
Feldsteinbrunnen und Feuerstellen gefunden. Systematische Grabungen durch
das Museum für Hamburgische Geschichte haben dann Grundrisse von Häusern
eine Töpferwerkstatt und viele Gebrauchsgegenstände (z. B. Krüge und
Becher) sowie Getreidekörner freigelegt. Die aufgefundenen Gegenstände
und Hausgrundrisse wurden auf die Zeit 100 - 400 n. Chr. datiert. Dort
stand also bereits ein richtiges Dorf.
In den letzten 200 Jahren entstanden neben der
Landwirtschaft als zusätzlicher Wirtschaftszweig die Ziegeleien. In
Farmsen gab es derer fünf. Die "Aktien-Ziegelei" hatte ihre
Tonkuhle genau an der Stelle des vor uns liegenden Strandbades. Diese
Ziegelei stellte bereits 1919 den Betrieb ein. Wenige Jahre später suchte
die Gemeinde Farmsen eine Möglichkeit, eine Badeanstalt einzurichten. Die
Überlegung, die Badestelle am Kupferteich einzurichten, musste wegen
Wasserverunreinigungen aufgegeben werden. Sehr bald
wurde gelangte die verlassene Tonkuhle der Aktienziegelei in den Blick.
Der Farmsener Genosse und Gemeindevorsteher Jonni Birckholtz hat
schließlich durchgesetzt, dass dieses Areal zu einem Strandbad umgebaut
wurde. Durchgeführt wurden die gewaltigen Erdbewegungen von 1927 bis 1930
von den wenigen Farmsener Gemeindearbeitern und 400 arbeitslosen Menschen.
Damit das Projekt überhaupt durchgeführt werden konnte, musste die
Gemeinde eine Staatsanleihe aufnehmen. Betreiber des Strandbades ist heute
der Bürgerverein Farmsen zusammen mit der Interessengemeinschaft des
Einkaufstreffpunkts Farmsen .
Wir setzen die Fahrt fort am Wanderweg entlang der
Osterbek, überqueren den
Tegelweg, folgen der Osterbek weiter und überqueren den Luisenhof. Hier
folgen wir dem Wanderweg, biegen an dessen Ende links ab in den
Traberstieg. Dann biegen wir rechts ab in den Traberweg. Unser Weg führt
uns jetzt durch einen Teil des neu erbauten Wohngebiets "Trabrennbahn
Farmsen". Wir fahren weiter den Traberweg entlang bis zum U-Bahnhof
"Trabrennbahn Farmsen". Info: Stark zugenommen Bedeutung des
U-Bahnhofs durch das neue Wohngebiet, Baumaßnahmen am U-Bahnhof sind
nahezu abgeSchlossen, ein kleines Einkaufzentrum soll neben dem U-Bahnhof
entstehen.
Wir überqueren die Eckerkoppel und fahren in das
neue Wohngebiet hinein, biegen nach rechts in den Max-Herz-Ring ein und
folgen diesem bis zur Johannes-Frömming-Straße. Hier sollte über die
Anzahl der entstandenen Wohnungen, Anzahl der Bewohner, und Infrastruktur
für die Bewohner informiert werden.
Wir folgen der Johannes-Frömming-Straße und
erreichen die Straße Am Stadtrand. Wir fahren die Strasse entlang bis zum
Ölmühlenweg. Info: Verkehrsplanung vierspuriger Ausbau des Stadtrands
und Ölmühlenwegs, dann Überquerung des Wandse-Wanderwegs auf einer
Brücke.
Vom Ölmühlenweg biegen wir links in den
Wandsewanderweg ein und folgen diesem bis zur Baustelle des Wehrs am
Kupferteich. Hier sollte über die Gründe für den Umbau des Wehrs und
seine Besonderheiten informiert werden.
Wir setzen die Fahrt fort um den Kupferteich herum
und folgen jetzt der Berner Au. Nach Überquerung des Pulverhofswegs
bleiben wir weiter an der Berner Au und passieren das neu renovierte
Wohngebiet Weißenhof. Geplant waren Informationen über soziale Probleme
des Wohngebiets und Versuche diese zu mindern bzw. zu lösen.
Wir fahren weiter auf dem Wanderweg, überqueren den
Rahlstedter Weg und folgen der Berner Au bis zum Clubhaus des SC. Condor.
Dort endet die Fahrradtour mit einer Erfrischung und falls gewünscht mit
einer Stärkung. Info: Beim SC Condor lässt es sich ohne jeden
Verkehrslärm, falls das Wetter es zulässt, draußen im Grünen sitzen. Es sind richtige
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vorhanden und last not least sogar
Spielgeräte für die Kleinen. Mit einem geselligen Klönschnack sollte
die Fahrradtour hier enden.
Die Tour ist ca. 12,5 Kilometer lang. Geplante Dauer
mit den kurzen Vorträgen war zwei Stunden.
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