Mit
dem MTB im Harz - Es
gibt kein schlechtes Wetter,
so man seine Ausrüstung dabei hat
Verdammt, warum hatte ich bloß meinen Rucksack zu Hause vergessen? Den
ganzen Tag schon lebte ich von der Solidarität meiner Sportskameraden.
Jeden Schluck zu trinken und jeden Bissen zu essen sparten die sich für
mich von ihrer Tagesration ab. Den Platten hatte ich nur mittels eines
geliehenen neuen Schlauchs reparieren können und dann auch
das noch: Auf den Höhen
des Harz gießt es in Strömen.
Schon nach kurzer Zeit
wühlten wir uns mit unseren MTB durch knöcheltiefen Matsch. Matschverklebt und bis auf die Haut
durchnässt sauste ich durch Regen und Kälte hinab zurück zu meinem
Auto. Meine Jacke lag warm und trocken daheim im Rucksack.
Am von mir herbeigesehnten Parkplatz angekommen, verkündet unser
Spartenleiter Jörg Pape nun voller Begeisterung: "Das machen wir
nächsten Monat wieder." "Der ist ja wohl ...!", denk ich.
Nicht nur der, denn vier Wochen später bin auch ich wieder dabei.
Dieses Mal mit Rucksack und bei strahlendem Sonnenschein. Und? Wwwow!
Dichte Wälder, saftige Wiesen, rauschende Bäche, sanfte Bergkuppen,
romantische Täler, idyllische Seen, kilometerlange stete Anstiege,
Fahrten durch felsige Rinnsale und über scheinbar nicht enden wollende
Baumwurzelfelder, herrliche Ausblicke und rasante Abfahrten auf kurvigen
Sandwegen mit bis zu 62 km/h (Niels!).
Von diesem Tag werden wir noch
lange schwärmen! Abseits der Straßen scheint man im Harz in eine andere Welt
einzutauchen. Schon nach
kurzer Zeit beginnt man den Alltag zu vergessen.
Die Fahrt über den 972 Meter hohen Wurmberg war nicht nur geografisch
einer der Höhepunkte. Der Aufstieg ging trotz einer kurzen Schiebepassage
leichter als erwartet, aber die Abfahrt... Nachdem wir einen Blick von der
90-Meter-Schanze geworfen hatten, fuhren wir unter der Seilbahn lang steil
bergab. Mit ständig angezogenen Bremsen kurvten wir auf
Sand und Geröll um große Felsbrocken herum bis hinab nach Braunlage.
Selten habe ich meine Unterarm- und Oberschenkelmuskulatur so intensiv
gespürt wie bei diesem Balanceakt. Im Ort stärkten wir uns mit Harzer
Kuchen und Hirschlandjägern um dann gleich wieder hinauf in die Natur zu
radeln.
Rückblickend auf unsere zweite Tour gilt unser Dank Petrus, für das
optimale Wetter, der Sportgemeinschaft der Hamburger Sparkasse (Haspa),
die uns einen Bus stellte und das Benzingeld zahlte und Jörg, der die
tolle Route ausgesucht hatte. Toll war es auch, dass die Wälder
insbesondere nachmittags nahezu menschenleer waren, weil zu der Zeit die
deutschen Kicker bei der WM 2002 gegen die Saudis antraten. Bekanntlich gewann
die Deutsche Elf 8:0.
Nach über 50 km anstrengender Wegstrecke mit über
1.300 Höhenmetern (13 Mal den Hamburger Michel rauf und wieder runter!)
konnten auch wir uns ein wenig wie Sieger fühlen; immerhin hatte unsere
Gruppe von Flachlandtirolern eine als "schwer" ausgewiesene Tour
bewältigt.
Nächstes Mal bin ich sicherlich wieder dabei. Wie dann wohl das Wetter
sein wird? Das ist mir doch egal!
Das
Bild links zeigt einen Blick von der Wolfswarte auf die Crew der zweiten Haspa-Harztour (von links
nach rechts): Thomas
Nielsen und Niels Sander (Gäste), Jörg Pape (ORG), Stephan Niebuhr (PKA),
Helmut
Niemeier und Holger Studtmann (beide ORG). Von der ersten Tour fehlte
leider Maik
Rotermund (Gast), der seine Frau Ulrike (ORG) zu einer anderen Aktivität
begleitete.
Fotos: Niels Sander
und Jörg Pape. Es folgen die Protokolle des Tachos. Leider hatte am Tag der zweiten Tour die
Batterie den Dienst quittiert, deshalb kann ich hier nur die Werte der
ersten Tour anbieten.
Graphische
Auswertung
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Tabellarische
Auswertung
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Hier geht's zum Bericht über unsere
Wurmberg-Tour im Jahr 2004
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