Mitternacht-Radmarathon
ab Nortorf - Auf die Dunkelheit folgte "Tauwetter"
Stockdunkle Nacht, eine sehr lange
Dämmerunsphase
und brennende Sonne, die einen schon beim Zugucken den
Schweiß
auf die Stirn trieb ("Tauwetter"), waren die Rahmenbedingungen
für
den ersten Mitternacht-Marahton ab Nortorf. Er fand im Rahmen
des
Bundes-Radsport-Treffens statt.
Es war mein erster Radmarathon
überhaupt und ein tolles Erlebnis, nicht nur für mich. Er verschob
meine Wahrnehmung. Bei der nächsten RTF fragte ich mich, warum so
oft Pausen eingelegt werden. Zu den geplanten 260 Kilometern fuhr ich vorher
noch 17 km zügig hin und einen 2 km Sprint durch Hamburg-Tonndorf, weil ich daheim meinen Rucksack stehen lassen hatte
und mal wieder Ärger mit der Technik hatte, der am
Bahnhof Neumünster begann.
Fahrplanmäßig komme ich dort
mit meinem Rad um 22:31
Uhr an. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden dort erneut
umzusteigen und auch das letzte Stück mit der Bahn zu fahren,
weil
sie von dort direkt bis Nortorf durchfährt. Mit dem Rad
bräuchte ich
viel länger, würde mich womöglich wie bei
mir
üblich verfahren. Die gewonnene Zeit wollte ich mit den Leuten
verquatschen, die ich am Start zu treffen hoffte. Mein Zug sollte laut
dem Fahrplan auf Bahn.de
und an dem im Automaten an meinem
Heimatbahnhof um 22:42 Uhr abfahren.
Ein Blick auf den Abfahrtsplan bestätigt
dies. Um
22:42 fahren sogar zwei Züge ab, meiner nach Nortorf und einer
nach Hamburg, meiner auf meinem Bahnsteig. Na fein, aber auf der
Anzeige auf dem Bahnsteig steht der andere Zug ausgewiesen. Wo also ist
meiner? Ich erspähe einen DB-Zug an dem anderen Bahnsteig. Das
muss er sein, denk ich mir und dass ich ja noch genug Zeit habe. In dem
Moment erschallt ein Pfiff, die Türen schließen sich
und der
Zug fährt ab. Er gibt den Blick auf die Anzeigentafel frei. Es
ist
mein Zug, der wegen Bauarbeiten
außerfahrplanmäßig auf
dem anderen Gleis und sieben Minuten früher (!) abfuhr.
Und nun? Erst mal helfe ich einem Radfahrer, der
glücklich ist einen Menschen mit einer Luftpumpe für
ein
französisches Ventil angetroffen zu haben. Er ist so
ungeübt,
dass ich ihn ablöse sein Hinterrad aufzupumpen. Dafür
will er
mir helfen ein Schild zu finden, an dem der geänderte Fahrplan
zu
finden ist. Der Reifen wird hart, so ein Schild finden wir nicht.
Da die Züge nur etwa im Stundentakt
verkehren,
bleibt nur die Fahrt mit dem Rad. Zwei danach befragte Leute
können mir den Weg nach Nortorf nicht weisen. "Nach Nortorf?
Das
ist ganz einfach, aber nicht mit dem Rad." erzählt mir ein
Taxifahrer. "Die Hauptverbindung ist für Radfahrer gesperrt,
die
Nebenstrecke nicht ganz einfach zu verstehen. Für 20 Euro
fahr
ich sie hin.", bietet er mir an. Das geht mir gegen die Ehre und das
Portemonnaie - ich lehne dankend ab.
Einen Kilometer weiter weiß ich nicht
mehr weiter,
stoppe verzweifelt ein Auto. Das darin sitzende Ehepaar ist sich erst
nicht sicher, ob es überfallen werden soll, erteilt dann aber
freundlich Auskunft. Weil der Weg so vertrackt ist, frage ich keine 500
Meter weiter einen parkenden Cabriofahrer erneut nach dem Weg.
"Weiß ich auch nicht genau, aber ich würd dahinten
rechts
abbiegen.", erklärt mir der freundliche Herr.
Das tue ich und lande kurz darauf scheinbar in der
Pampa. Kein Mensch und kein Schild stehen bereit meine Zweifel
ausräumen, doch in die falsche Richtung zu fahren. Immerhin
kann
ich so meine neue B&M IXON IQ in Alleinfahrt
testen. Sie leistet gute
Dienste, auch als Taschenlampe als mir ein Bushaltestellenfahrplan
Orientierung gewährt. Ja, diese Strecke führt nach Nortorf, sagt er
mir.
Nach ca. 17 Extra-Radkilometern komme ich am Start an.
Ich treffe Radfreunde-Wilf und Armin "quasarmin"
Quante, haben aber leider für beide keine Zeit, denn meine dafür
vorgesehene ist
längst verstrichen. An der Anmeldung stehen nur zwei Nachmelder vor mir, die anderen stehen schon am Start.
Wo kann ich bitte das unbedingt zu
tragende
Mitternacht-Radmarathon-Trikot überstreifen und wo meine
Sachen
deponieren, frage ich. Da drüben in der Gaststätte,
lautet
die
Auskunft. Dort wird eine Hochzeit groß gefeiert. Von einem
Umkleide- und Aufbewahrungsraum ist niemanden etwas bekannt, aber man
weist einem Leidensgenossen und mir einen Raum zu. Dass wir
die
ersten sind, die den dafür nutzen wollen, erkennen wir sofort.
Es erscheint ein Herr vom
Ausrichter,
der uns
freundlich darauf hinweist, dass wir die Sachen hier nicht liegen
lassen könnten. Wo denn dann, möchten wir wissen. Er
weiß
dies auch nicht, aber dass der Raum morgen benutzt wird und daraus
bereits Sachen verschwunden sind. In Anbetracht der fortschreitenden
Uhrzeit sehen wir keine Alternative, lassen unsere Sachen
einfach
in einer Ecke stehen.
Viertel vor zwölf komme ich am
Start an.
Der
italienische Abend läuft noch, als ich meinen in der Menge
stehenden Arbeitskollegen Henning Koller grüße. Die
Live-Musik verstummt und prompt geht das Feuerwerk los, nicht
annähernd so groß wie das
Kirschblütenfeuerwerk
über der Alster, aber für den kleinen Ort sicherlich
etwas
ganz besonderes.
Wir erfreuen uns mit den Nortorfern daran,
aber
die
meisten von uns sind wohl in Gedanken schon auf der Strecke, Wie
angekündigt geht unser Marathon direkt nach dem letzten
Böllerschuss los. Über die Lautsprecheranlage wird
dies kommententiert und viel Applaus der zahlreichen Zuschauer
entlässt
uns in die Nacht. Die Straße vom Marktplatz weg ist
die ersten 300 Metern aus Steinen gepflastert. Drei Lampen sehe ich
runter purzeln. Nur einer dreht um,
um seine aufzuheben.
Rumliegende Leuchten sehe später
noch
mehrmals und es
ärgert mich. So mutieren sie zum Müll, der achtlos
liegengelassen wurde. Ferner verzichten die Fahrer auf eines der in den
nächsten Stunden wichtigsten Teile um sich und andere zu
schützen, nur weil sie Angst haben ihre Leute zu verlieren,
die
doch einfach einen Moment warten könnten.
Meine IXON IQ bestand ihre Feuerprobe,
hielt
durch, bis ich ihr Licht nicht mehr benötigte. Dafür
bemerkte ich beim Hellwerden, dass mein HAC 4 mal wieder ausgefallen
war. Ein Nebenmann erkannte die Ursache dafür. Die Ixon gibt
nicht nur Licht, sondern auch elektromagnetische Impulse ab, davon
gerät der uncodierte Funkverkehr zwischen Tacho und Impulsgeber aus dem
Tritt. Mit dem Ausschalten der Lampe "schaltete" sich der Tacho ein.
Mein Nebenmann hatte seine Ixon deswegen in Alufolie eingewickelt.
Ich fahre langsam, weil sich meine riesige
an
der Sattelstange eingehängte Tasche
bereits auf der Hinfahrt nach dem Queren einer großen
Bodenrille
wie von einem Katapult abgeschossen vom Rad verabschiedet hatte. Als
wir endlich auf Asphalt rollen, versuche ich meinen Rhythmus zu finden.
Mein Kopf sagt mir, dass ich etwas zu schnell fahre, aber es rollt sich
gut in der großen Gruppe von 50 - 80 Leuten.
Neben mir
tauchen
meine Arbeitskollegen von der Haspa Torsten "My33live" Brütt, Frank
Eisenblätter und
Michael Schnicke auf, mit denen ich die nächsten 160 km in
einer
sich langsam aber stetig kleiner werdenden Gruppe fahren werde. Mit uns
fahren viele Nacht- und Marathon-Neulinge und einige alte Hasen.
Zunächst gilt es in Rendsburg den
Nord-Ostsee-Kanal
zu unterqueren. Der Einstieg in den Tunnel wirkt wie eine
U-Bahn-Station. Von dort führt eine lange Röhre mit
zwei
Rolltreppen tief hinab. Beide Rolltreppen hatte der Veranstalter
für uns in unsere Richtung schalten lassen. Ober-Ausrichter
Bernd
Schmidt stand oben daneben, begeistert von der Szenerie, wie 200
Rennradfahrer im Einheits-Trikot den Tunnel erobern. Er
grüßt
mich überschwänglich, weiß, dass ich
mich auf
meinem ersten Radmarathon befinde.
Von der Treppe neben mir stellt sich mr ein
großer, kräftiger Mann als Herman vor, der mir neben
Quasarmin wertvolle Tipps für meinen Erst-Marathon ins Forum
geschrieben hatte. Mit Herman fahre ich ebenfalls bis Wesseln (km 181)
in besagter
Gruppe. Er ist Randonneur,
fährt grundsätzlich nur Radmarathons und Brevets. "Die
meisten werden nach den ersten hundert Kilometern langsamer. Ich fahre
einfach bis zum Ende mein Tempo durch." erzählt er mir und
dies
ganz trocken, weil es einfach so ist.
Hermans Markenzeichen sind hellbraune
Kniestrümpfe. Auf seinem Lenker hat er zwei große
LED-Taschenlampen montiert, die er aber in der großen Gruppe
nicht auf volle Leistung aufdrehen muss. Er ist etwas
enttäuscht
darüber, dass wir keine Startnummern tragen. Als derjenige,
der
sich voller Begeisterung mit Abstand als erster zu der Veranstaltung
angemeldet hatte, würde er gern die Nummer eins tragen.
Wir fahren durch Schleswig, erst runter zum Hafen
und dann
einen langen Weg über Pflastersteine das Ostseeufer hoch. Vom
Hafen haben wir im Dunkeln nur die Lichter, aber nicht das Wasser gesehen.
Plötzlich steht vor uns auf der Straße ein
großer Herr
im Nachthemd eine Nachtlaterne schwenkend. Stilecht weist uns
Hans-Jürgen Marxenden Weg zum ersten Depot.
Alle Helfer haben sich für uns
altmodische
Nachtkleidung gehüllt. Ein schönes Zeichen
dafür, wie
sehr wir beim RV Schleswig willkommen sind. Langstreckenfahrer sind
genügsam, wissen, dass ihr Startgeld für viele
Stationen reichen muss. Die Verpflegung ist folgerichtig einfacher als
auf vielen RTFs, aber
völlig ausreichend. Sie wurde anscheinend zentral einheitlich
für alle eingekauft und an alle Depots verteilt. Die
Schleswiger
haben uns wohl aus ihrer Vereinskasse Haribo-Konfekt dazu spendiert.
Nach kurzem Stop geht es weiter gen Norden
an der
Rückseite der Ostsee entlang. Plötzlich ist die
Straße
zu ende, mündet in eine andere. Kein Schild zeigt an, ob wir
nach
links oder rechts abbiegen sollen. Alles klar, wir haben uns schon
vorher verfahren. Eine Dame hat nicht nur eine Schleswig-Holstein-Karte
dabei, sie findet darin auch sofort unseren Standort, weil sie die
letzten Ortsnamen noch im Gedächtnis hat. In kurzer Zeit
weiß sie genau, wie wir weiter fahren müssen. Mir
wäre dies nicht so einfach gelungen.
Über die drei bis fünf
extra
Kilometer war
niemand böse. Ärgerlich wäre es gewesen,
wenn mir dies allein passiert wäre, denn ich hatte bei der
Anmeldung keinen der "ausverkauften" Begleitzettel abbekommen. Die
Strecke war auf dem Nachtabschnitt mit Schildern
mit einem umlaufenden Reflexstreifen bestückt. Obwohl die
Ausschilderung gut war, fuhren noch ein paar mal einige Leute
dran
vorbei, wurden aber gleich von nachfolgenden Radlern zurück
gepfiffen.
Das nächste Depot lag in Oeversee.
Gegen
vier Uhr
morgens werden wir völlig unangemessen empfangen. Die
Texte,
die einer der beiden Helfer absondert, sind so daneben wie sein Ton
dabei. Die Details möchte ich hier nicht ausbreiten. Dabei ist
er
nicht wirklich unfreundlich. In seiner Phantasie ist er sicherlich der
hilfsbereiteste von allen. Später ging mir auf, dass
er
vermutlich schwer zuckerkrank ist und unterzuckert war. Wir
verlassen diesen Ort, an dem er eine seltsame Atmosphäre
verbreitet, bald wieder. Ihn und den RSC Oeversee lassen wir mit ihrem
Problem zurück.
Die Dämmerung setzt ein und langsam
wird
es frisch. Ich streife eine Windweste und Armlinge über.
Über das von Jeantex gesponsorte Kurzarm-Trikot als Trophäe war sicherlich
jeder
hocherfreut, allerdings erschwert es die suche nach den eigenen Leuten,
wenn die in der großen Gruppe weit vor oder hinter einem
fahren.
Beindruckend finde ich, wie lange die Dämmerungsphase dauert,
in
der man letzlich alles wie am Tage sieht, obwohl die Sonne noch gar
nicht aufgegangen ist.
Nächster Halt ist am und im Haus
von
Werner Woydack, dem 1. Vorsitzenden des RSV Husum. Auf Nachfrage schenken er
und seine Frau auch gern ihren privaten Kaffee aus. Weil die Schulen
wegen der Sommerferien nicht kooperieren wollten, haben sich die beiden
kurzentschlossen 200 Gäste in ihr Haus eingeladen, die nun
nacheinander in ihrem Vorgarten campieren und ihre Toilette benutzen.
Dabei wirken die beiden so herzlich und gutgelaunt, dass ich noch lange
mit Freuden daran denken werde.
Die ganze Zeit dachte ich immer wieder ob
der ein
oder
der andere nicht Gerald "motta" Heiß wäre. Erst als
eine
Gruppe vor mir abfährt, erkenne ich ihn mit Sicherheit. Er ist
auf
einem gestrippten Tourenrad mit Nabendynamo und großer
Packtasche
unterwegs. Randonneure vom alten Schlag gelüstet es nicht nach
dem
neuesten High-tech-Renner.
Ich hoffe ihn am nächsten Depot in
Wesseln zu
treffen. Zunächst scheint es so, als ob meine Gruppe auf seine
aufschließen würde, aber kurz davor rauschen uns die
erfahren Langstreckenfahrer wieder davon. Armin hatte mir im Forum mit auf den Weg gegeben große
Gruppen zu meiden, lieber in kleinen oder allein zu fahren. Als Nachteil der großen Gruppen
erwies
sich die Anonymität darin.
Die führt dazu, dass sich die Vorderleute für die
Hintermänner nicht verantwortlich fühlen. Es werden
kaum
Zeichen nach hinten gegeben bzw. nachts gerufen. Vorne wird gebremst
und die hinten wissen nicht warum, bemerken es erst sehr spät.
Und
wenn einer stürzt, reißt er viele mit.
Beim ABC Wesseln angekommen treffe ich motta am Buffet
Er sagt, ich solle
mich zu ihnen an den Tisch setzen. Ich greife noch bedächtlich
zu
einem Brot und tue das dann vermeintlich auch. Ich frage ihn nach dem
Verbleib von Armin. "Welcher Armin?" fragt
"motta" entrüstet.
Na
Armin eben, auch quasarmin genannt. "Ich kenne keinen Armin!" kommt es
barsch zurück. Das schockte mich. War mir die Nachtfahrt auf 's
Hirn geschlagen? Dann erspähte ich den richtigen motta am
anderen
Ende
des Tisches (im Bild rechts). Die
Ähnlichkeit zwischen den beiden fand ich verblüffend.
Es dauert
einen Moment, bis ich vor der Weiterfahrt am Urinal in die Pole Position gelange. Als ich das Haus wieder
verlasse, ist meine Gruppe weg. Frustriert gönne ich mir eine
Zigarettenpause, warte darauf, dass sich weitere Gruppen auf den Weg
machen, hänge mich an eine 4er-Gruppe dran.
Die Gruppe
läuft gut, ist
aber nicht meine. Um diese Uhrzeit bin ich maulfaul, habe keine Lust
Kontakte aufzubauen. "Jetzt haben wir die 200 km Marke
überschritten." höre ich einen sagen. Ab dem Moment
ist bei
mir die Luft raus. Radtouren von über 200 km dürfen
sich
Radmarathon nennen. Die habe ich nun bereits geschafft. Meine Zeit ist
mir egal. Mein Ziel lautete immer nur "Ankommen". An der
nächsten Steigung drossele ich das Tempo, lasse ich die drei
davonziehen.
Etwas weiter
schließe ich
auf ein genussvoll dahin fahrendes Ehepaar, schließe
mich
den beiden bis zum Depot in Hademarschen an. Das Depot wird vom Audax
Club Schleswig-Holstein betrieben. Einer der Helfer ist Burkhard Sielaff, unter anderem Chefausrichter des 24-Stunden-Radmarathons ab
Großensee.
Ich trinke einen Kaffee und quatsche ausgiebig mit ihm über
die
anstehenden Veranstaltungen. Beinahe lasse ich darüber auch
meine
zweite Trinkflasche an einem Depot stehen, habe Glück, dass
man
sie mir hinterher trägt, denn nun wird es langsam warm.
"Tauwetter" - benannt nach den Schweißtropfen auf der Stirn -
mit
Temperaturen um die 30 Grad erwartet uns.
Meine
nächste und letzte Gruppe sind drei
Mann vom RSC Probtei, wie ich später von dem mitfahrenden
Björn Runge per Mail erfahre. Schon bald erwischt mich die
Müdigkeit voll. Meine Bein sind O.K., aber der Kopf will nicht
mehr. Erst lasse ich die Leute ziehen, dann überfällt
mich
beinahe allein mitten auf der scheinbar einsamen Landstraße
Sekundenschlaf. Statt zu rasten fahre ich Idiot einfach weiter, fange
mich allerdings kurz darauf wieder und gelange gegen 11:30 Uhr unbeschadet ins Ziel.
Mein
Startbeutel liegt noch immer
da, wo ich ihn abgestellt hatte. Ich dusche in der nahen Schule, schaue
mir dann danach das bunte Treiben auf dem Marktplatz an. Es ist enorm,
was die RSG Mittelpunkt Nortorf auf die Beine gestellt hat. Auf verschiedenen
Parcours finden grad die UCI-Weltjugendspiele im Trial-fahren statt. Es gibt
einige Messe- und
Gastronomie-Stände, dazu eine Bühne auf der erste Siegerehrungen und dann Live-Musik präsentiert wird.
Über
1.000 Sternfahrer aus den umliegenden Orten treffen auf dem Marktplatz
ein.
Die Leute am
Radmarathon-Schalterhäuschen sind so freundlich und gewand,
dass
sie auch an der Rezeption eines First-Class-Hotels eine gute Figur
machen würden. Gegen 13:30 Uhr treffen die letzten ein. Der
Besenwagen hatte nur nach dem rechten geschaut, jeden bis ins Ziel
erfolgreich durchfahren lassen. Alle 200 Starter erreichten das Ziel.
Ich
gönne mir eine riesige
Krakauer und Kartoffelchips, dazu ein Vollbier, weil mein Bruder
Richard mich abholen wird. Mit dem Rad fahre ich ihm gen Rand des
Zentrums entgegen, bis mir auffällt, dass mein Beutel noch auf
dem
Biertisch liegen sollte. Ich wusste, dass ich wieder nach
Nortorf fahren werde, ich ahnte nicht wie schnell dieser Moment kommen
würde.
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