Themenbereiche

In HFS suchen

Buch-Tipps

Perfektes Radtraining

Perfektes Radtraining. Extra: Trainingspläne für Einsteiger und Könner

Trainingsbibel

Die Trainingsbibel für Radsportler

Ausdauertrainer Radsport.

Ausdauertrainer Radsport. Training mit System

Bike-Reparaturhandbuch

Bike-
Reparaturhandbuch

Rad.Routenplaner

Rad.Routenplaner 7.0 Special Edition (DVD-ROM). Neu: GPS-Tourenplaner mit Zusatzfunktionen

Lance-Armstrong-Trainingsprogramm

Lance-Armstrong-
Trainingsprogramm

Die Rennrad-Werkstatt

Die Rennradwerkstatt: Reparatur - Montage - Pflege - Wartung

Perfektes Radsport-Training

Perfektes Radsport-Training: Mit perfekter Trainingsplanung zu Gesundheit, Fitness und Höchstleistung

Das Rennrad im Selbstaufbau

Das Rennrad im Selbstaufbau

Fahrrad, Wartung & Reparatur

Fahrrad, Wartung & Reparatur

Fit und gesund mit dem Fahrrad

Fit und gesund mit dem Fahrrad. Training planen. Leistung steigern. Gewicht regulieren

Ausdauertraining

Optimiertes Ausdauertraining

Fahrradphysik und Biomechanik.

Fahrradphysik und Biomechanik. Technik - Formeln - Gesetze

Fit mit dem Rennrad

Fit mit dem Rennrad - Der richtige Einstieg in den Strassenradsport

Die Fahrradwerkstatt.

Die Fahrradwerkstatt. Reparatur und Wartung Schritt für Schritt

Radsporttraining

Radsporttraining: Methodische Erkenntnisse, Trainingsgestaltung, Leistungsdiagnostik

Paris - Brest - Paris

Paris - Brest - Paris. 1200 Kilometer nonstop. Eine persönliche Erinnerung an ein außergewöhnliches Radrennen

Optimiertes Ausdauertraining

Optimiertes Ausdauertraining

Frauenradsport

Frauenradsport: Der perfekte Ratgeber für Einsteigerinnen und Fortgeschrittene

Helmuts-Fahrrad-Seiten

Breiten-Radsport- & Fahrrad-Magazin für den Norden

RTF & Radmarathon -> Nortorf  '08


Anzeigen

Besucherzähler

Onlinezähler

TRENGA DE ProShops TRENGA DE RennradPlanets

TRENGA DE - Rennräder direkt vom Hersteller

Bike24

Bike24 - Fahrräder, Teile, Zubehör & Bekleidung zu günstigen Preisen

Radsport-Bekleidung

Bike o 'bello - Radsport Bekleidung und -Zubehör

bruegelmann.de – Fahrradprodukte für Performer

bruegelmann.de – Fahrradprodukte für Performer

Sport Scheck - Alles für Sport und Freizeit

Sport Scheck - Alles für Sport und Freizeit

TRENGA DE ProShops TRENGA DE RennradPlanets

TRENGA DE - Rennräder direkt vom Hersteller

Bike24

Bike24 - Fahrräder, Teile, Zubehör & Bekleidung zu günstigen Preisen

Start zum Mitternacht-Radmarathon.Mitternacht-Radmarathon ab Nortorf - Auf die Dunkelheit folgte "Tauwetter"

Stockdunkle Nacht, eine sehr lange Dämmerunsphase und brennende Sonne, die einen schon beim Zugucken den Schweiß auf die Stirn trieb ("Tauwetter"), waren die Rahmenbedingungen für den ersten Mitternacht-Marahton ab Nortorf. Er fand im Rahmen des Bundes-Radsport-Treffens statt.

Es war mein erster Radmarathon überhaupt und ein tolles Erlebnis, nicht nur für mich. Er verschob meine Wahrnehmung. Bei der nächsten RTF fragte ich mich, warum so oft Pausen eingelegt werden. Zu den geplanten 260 Kilometern fuhr ich vorher noch 17 km zügig hin und einen 2 km Sprint durch Hamburg-Tonndorf, weil ich daheim meinen Rucksack stehen lassen hatte und mal wieder Ärger mit der Technik hatte, der am Bahnhof Neumünster begann.

Nachmelder. Fahrplanmäßig komme ich dort mit meinem Rad um 22:31 Uhr an. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden dort erneut umzusteigen und auch das letzte Stück mit der Bahn zu fahren, weil sie von dort direkt bis Nortorf durchfährt. Mit dem Rad bräuchte ich viel länger, würde mich womöglich wie bei mir üblich verfahren. Die gewonnene Zeit wollte ich mit den Leuten verquatschen, die ich am Start zu treffen hoffte. Mein Zug sollte laut dem Fahrplan auf Bahn.de und an dem im Automaten an meinem Heimatbahnhof um 22:42 Uhr abfahren.

Ein Blick auf den Abfahrtsplan bestätigt dies. Um 22:42 fahren sogar zwei Züge ab, meiner nach Nortorf und einer nach Hamburg, meiner auf meinem Bahnsteig. Na fein, aber auf der Anzeige auf dem Bahnsteig steht der andere Zug ausgewiesen. Wo also ist meiner? Ich erspähe einen DB-Zug an dem anderen Bahnsteig. Das muss er sein, denk ich mir und dass ich ja noch genug Zeit habe. In dem Moment erschallt ein Pfiff, die Türen schließen sich und der Zug fährt ab. Er gibt den Blick auf die Anzeigentafel frei. Es ist mein Zug, der wegen Bauarbeiten außerfahrplanmäßig auf dem anderen Gleis und sieben Minuten früher (!) abfuhr.

Die Leute von der Anmeldung.Und nun? Erst mal helfe ich einem Radfahrer, der glücklich ist einen Menschen mit einer Luftpumpe für ein französisches Ventil angetroffen zu haben. Er ist so ungeübt, dass ich ihn ablöse sein Hinterrad aufzupumpen. Dafür will er mir helfen ein Schild zu finden, an dem der geänderte Fahrplan zu finden ist. Der Reifen wird hart, so ein Schild finden wir nicht.

Da die Züge nur etwa im Stundentakt verkehren, bleibt nur die Fahrt mit dem Rad. Zwei danach befragte Leute können mir den Weg nach Nortorf nicht weisen. "Nach Nortorf? Das ist ganz einfach, aber nicht mit dem Rad." erzählt mir ein Taxifahrer. "Die Hauptverbindung ist für Radfahrer gesperrt, die Nebenstrecke nicht ganz einfach zu verstehen. Für 20 Euro fahr ich sie hin.", bietet er mir an. Das geht mir gegen die Ehre und das Portemonnaie - ich lehne dankend ab.

Warten auf den Start.Einen Kilometer weiter weiß ich nicht mehr weiter, stoppe verzweifelt ein Auto. Das darin sitzende Ehepaar ist sich erst nicht sicher, ob es überfallen werden soll, erteilt dann aber freundlich Auskunft. Weil der Weg so vertrackt ist, frage ich keine 500 Meter weiter einen parkenden Cabriofahrer erneut nach dem Weg. "Weiß ich auch nicht genau, aber ich würd dahinten rechts abbiegen.", erklärt mir der freundliche Herr.

Das tue ich und lande kurz darauf scheinbar in der Pampa. Kein Mensch und kein Schild stehen bereit meine Zweifel ausräumen, doch in die falsche Richtung zu fahren. Immerhin kann ich so meine neue B&M IXON IQ in Alleinfahrt testen. Sie leistet gute Dienste, auch als Taschenlampe als mir ein Bushaltestellenfahrplan Orientierung gewährt. Ja, diese Strecke führt nach Nortorf, sagt er mir. Nach ca. 17 Extra-Radkilometern komme ich am Start an.

Das spezielle Trikot.Ich treffe Radfreunde-Wilf und Armin "quasarmin" Quante, haben aber leider für beide keine Zeit, denn meine dafür vorgesehene ist längst verstrichen. An der Anmeldung stehen nur zwei Nachmelder vor mir, die anderen stehen schon am Start.

Wo kann ich bitte das unbedingt zu tragende Mitternacht-Radmarathon-Trikot überstreifen und wo meine Sachen deponieren, frage ich. Da drüben in der Gaststätte, lautet die Auskunft. Dort wird eine Hochzeit groß gefeiert. Von einem Umkleide- und Aufbewahrungsraum ist niemanden etwas bekannt, aber man weist einem Leidensgenossen und mir einen Raum zu. Dass wir die ersten sind, die den dafür nutzen wollen, erkennen wir sofort.

Es erscheint ein Herr vom Ausrichter, der uns freundlich darauf hinweist, dass wir die Sachen hier nicht liegen lassen könnten. Wo denn dann, möchten wir wissen. Er weiß dies auch nicht, aber dass der Raum morgen benutzt wird und daraus bereits Sachen verschwunden sind. In Anbetracht der fortschreitenden Uhrzeit sehen wir keine Alternative, lassen unsere Sachen einfach in einer Ecke stehen.

Der Start.Viertel vor zwölf komme ich am Start an. Der italienische Abend läuft noch, als ich meinen in der Menge stehenden Arbeitskollegen Henning Koller grüße. Die Live-Musik verstummt und prompt geht das Feuerwerk los, nicht annähernd so groß wie das Kirschblütenfeuerwerk über der Alster, aber für den kleinen Ort sicherlich etwas ganz besonderes.

Wir erfreuen uns mit den Nortorfern daran, aber die meisten von uns sind wohl in Gedanken schon auf der Strecke, Wie angekündigt geht unser Marathon direkt nach dem letzten Böllerschuss los. Über die Lautsprecheranlage wird dies kommententiert und viel Applaus der zahlreichen Zuschauer entlässt uns in die Nacht. Die Straße vom Marktplatz weg ist die ersten 300 Metern aus Steinen gepflastert. Drei Lampen sehe ich runter purzeln. Nur einer dreht um, um seine aufzuheben.

Die eingewickelte Ixon IQ.Rumliegende Leuchten sehe später noch mehrmals und es ärgert mich. So mutieren sie zum Müll, der achtlos liegengelassen wurde. Ferner verzichten die Fahrer auf eines der in den nächsten Stunden wichtigsten Teile um sich und andere zu schützen, nur weil sie Angst haben ihre Leute zu verlieren, die doch einfach einen Moment warten könnten.

Meine IXON IQ bestand ihre Feuerprobe, hielt durch, bis ich ihr Licht nicht mehr benötigte. Dafür bemerkte ich beim Hellwerden, dass mein HAC 4 mal wieder ausgefallen war. Ein Nebenmann erkannte die Ursache dafür. Die Ixon gibt nicht nur Licht, sondern auch elektromagnetische Impulse ab, davon gerät der uncodierte Funkverkehr zwischen Tacho und Impulsgeber aus dem Tritt. Mit dem Ausschalten der Lampe "schaltete" sich der Tacho ein. Mein Nebenmann hatte seine Ixon deswegen in Alufolie eingewickelt.

Einstieg in den Tunnel.Ich fahre langsam, weil sich meine riesige an der Sattelstange eingehängte Tasche bereits auf der Hinfahrt nach dem Queren einer großen Bodenrille wie von einem Katapult abgeschossen vom Rad verabschiedet hatte. Als wir endlich auf Asphalt rollen, versuche ich meinen Rhythmus zu finden. Mein Kopf sagt mir, dass ich etwas zu schnell fahre, aber es rollt sich gut in der großen Gruppe von 50 - 80 Leuten.

Neben mir tauchen meine Arbeitskollegen von der Haspa Torsten "My33live" Brütt, Frank Eisenblätter und Michael Schnicke auf, mit denen ich die nächsten 160 km in einer sich langsam aber stetig kleiner werdenden Gruppe fahren werde. Mit uns fahren viele Nacht- und Marathon-Neulinge und einige alte Hasen.

Herman auf der Rolltreppe.Zunächst gilt es in Rendsburg den Nord-Ostsee-Kanal zu unterqueren. Der Einstieg in den Tunnel wirkt wie eine U-Bahn-Station. Von dort führt eine lange Röhre mit zwei Rolltreppen tief hinab. Beide Rolltreppen hatte der Veranstalter für uns in unsere Richtung schalten lassen. Ober-Ausrichter Bernd Schmidt stand oben daneben, begeistert von der Szenerie, wie 200 Rennradfahrer im Einheits-Trikot den Tunnel erobern. Er grüßt mich überschwänglich, weiß, dass ich mich auf meinem ersten Radmarathon befinde.

Von der Treppe neben mir stellt sich mr ein großer, kräftiger Mann als Herman vor, der mir neben Quasarmin wertvolle Tipps für meinen Erst-Marathon ins Forum geschrieben hatte. Mit Herman fahre ich ebenfalls bis Wesseln (km 181) in besagter Gruppe. Er ist Randonneur, fährt grundsätzlich nur Radmarathons und Brevets. "Die meisten werden nach den ersten hundert Kilometern langsamer. Ich fahre einfach bis zum Ende mein Tempo durch." erzählt er mir und dies ganz trocken, weil es einfach so ist.

Austieg aus dem Tunnel.Hermans Markenzeichen sind hellbraune Kniestrümpfe. Auf seinem Lenker hat er zwei große LED-Taschenlampen montiert, die er aber in der großen Gruppe nicht auf volle Leistung aufdrehen muss. Er ist etwas enttäuscht darüber, dass wir keine Startnummern tragen. Als derjenige, der sich voller Begeisterung mit Abstand als erster zu der Veranstaltung angemeldet hatte, würde er gern die Nummer eins tragen.

Wir fahren durch Schleswig, erst runter zum Hafen und dann einen langen Weg über Pflastersteine das Ostseeufer hoch. Vom Hafen haben wir im Dunkeln nur die Lichter, aber nicht das Wasser gesehen. Plötzlich steht vor uns auf der Straße ein großer Herr im Nachthemd eine Nachtlaterne schwenkend. Stilecht weist uns Hans-Jürgen Marxenden Weg zum ersten Depot.

Hier geht's zum Depot.Alle Helfer haben sich für uns altmodische Nachtkleidung gehüllt. Ein schönes Zeichen dafür, wie sehr wir beim RV Schleswig willkommen sind. Langstreckenfahrer sind genügsam, wissen, dass ihr Startgeld für viele Stationen reichen muss. Die Verpflegung ist folgerichtig einfacher als auf vielen RTFs, aber völlig ausreichend. Sie wurde anscheinend zentral einheitlich für alle eingekauft und an alle Depots verteilt. Die Schleswiger haben uns wohl aus ihrer Vereinskasse Haribo-Konfekt dazu spendiert.

Nach kurzem Stop geht es weiter gen Norden an der Rückseite der Ostsee entlang. Plötzlich ist die Straße zu ende, mündet in eine andere. Kein Schild zeigt an, ob wir nach links oder rechts abbiegen sollen. Alles klar, wir haben uns schon vorher verfahren. Eine Dame hat nicht nur eine Schleswig-Holstein-Karte dabei, sie findet darin auch sofort unseren Standort, weil sie die letzten Ortsnamen noch im Gedächtnis hat. In kurzer Zeit weiß sie genau, wie wir weiter fahren müssen. Mir wäre dies nicht so einfach gelungen.

Blick auf die Karte.Über die drei bis fünf extra Kilometer war niemand böse. Ärgerlich wäre es gewesen, wenn mir dies allein passiert wäre, denn ich hatte bei der Anmeldung keinen der "ausverkauften" Begleitzettel abbekommen. Die Strecke war auf dem Nachtabschnitt mit Schildern mit einem umlaufenden Reflexstreifen bestückt. Obwohl die Ausschilderung gut war, fuhren noch ein paar mal einige Leute dran vorbei, wurden aber gleich von nachfolgenden Radlern zurück gepfiffen.

Das nächste Depot lag in Oeversee. Gegen vier Uhr morgens werden wir völlig unangemessen empfangen. Die Texte, die einer der beiden Helfer absondert, sind so daneben wie sein Ton dabei. Die Details möchte ich hier nicht ausbreiten. Dabei ist er nicht wirklich unfreundlich. In seiner Phantasie ist er sicherlich der hilfsbereiteste von allen. Später ging mir auf, dass er vermutlich schwer zuckerkrank ist und unterzuckert war. Wir verlassen diesen Ort, an dem er eine seltsame Atmosphäre verbreitet, bald wieder. Ihn und den RSC Oeversee lassen wir mit ihrem Problem zurück.

Fahrt durch die Dämmerung.Die Dämmerung setzt ein und langsam wird es frisch. Ich streife eine Windweste und Armlinge über. Über das von Jeantex gesponsorte Kurzarm-Trikot als Trophäe war sicherlich jeder hocherfreut, allerdings erschwert es die suche nach den eigenen Leuten, wenn die in der großen Gruppe weit vor oder hinter einem fahren. Beindruckend finde ich, wie lange die Dämmerungsphase dauert, in der man letzlich alles wie am Tage sieht, obwohl die Sonne noch gar nicht aufgegangen ist.

Nächster Halt ist am und im Haus von Werner Woydack, dem 1. Vorsitzenden des RSV Husum. Auf Nachfrage schenken er und seine Frau auch gern ihren privaten Kaffee aus. Weil die Schulen wegen der Sommerferien nicht kooperieren wollten, haben sich die beiden kurzentschlossen 200 Gäste in ihr Haus eingeladen, die nun nacheinander in ihrem Vorgarten campieren und ihre Toilette benutzen. Dabei wirken die beiden so herzlich und gutgelaunt, dass ich noch lange mit Freuden daran denken werde.

Am Haus des 1. Vorsitzenden.Die ganze Zeit dachte ich immer wieder ob der ein oder der andere nicht Gerald "motta" Heiß wäre. Erst als eine Gruppe vor mir abfährt, erkenne ich ihn mit Sicherheit. Er ist auf einem gestrippten Tourenrad mit Nabendynamo und großer Packtasche unterwegs. Randonneure vom alten Schlag gelüstet es nicht nach dem neuesten High-tech-Renner.

Ich hoffe ihn am nächsten Depot in Wesseln zu treffen. Zunächst scheint es so, als ob meine Gruppe auf seine aufschließen würde, aber kurz davor rauschen uns die erfahren Langstreckenfahrer wieder davon. Armin hatte mir im Forum mit auf den Weg gegeben große Gruppen zu meiden, lieber in kleinen oder allein zu fahren. Als Nachteil der großen Gruppen erwies sich die Anonymität darin. Die führt dazu, dass sich die Vorderleute für die Hintermänner nicht verantwortlich fühlen. Es werden kaum Zeichen nach hinten gegeben bzw. nachts gerufen. Vorne wird gebremst und die hinten wissen nicht warum, bemerken es erst sehr spät. Und wenn einer stürzt, reißt er viele mit.

Der Randonneurs-Tisch.Beim ABC Wesseln angekommen treffe ich motta am Buffet Er sagt, ich solle mich zu ihnen an den Tisch setzen. Ich greife noch bedächtlich zu einem Brot und tue das dann vermeintlich auch. Ich frage ihn nach dem Verbleib von Armin. "Welcher Armin?" fragt "motta" entrüstet. Na Armin eben, auch quasarmin genannt. "Ich kenne keinen Armin!" kommt es barsch zurück. Das schockte mich. War mir die Nachtfahrt auf 's Hirn geschlagen? Dann erspähte ich den richtigen motta am anderen Ende des Tisches (im Bild rechts). Die Ähnlichkeit zwischen den beiden fand ich verblüffend.

Es dauert einen Moment, bis ich vor der Weiterfahrt am Urinal in die Pole Position gelange. Als ich das Haus wieder verlasse, ist meine Gruppe weg. Frustriert gönne ich mir eine Zigarettenpause, warte darauf, dass sich weitere Gruppen auf den Weg machen, hänge mich an eine 4er-Gruppe dran.

Meine neue Gruppe.Die Gruppe läuft gut, ist aber nicht meine. Um diese Uhrzeit bin ich maulfaul, habe keine Lust Kontakte aufzubauen. "Jetzt haben wir die 200 km Marke überschritten." höre ich einen sagen. Ab dem Moment ist bei mir die Luft raus. Radtouren von über 200 km dürfen sich Radmarathon nennen. Die habe ich nun bereits geschafft. Meine Zeit ist mir egal. Mein Ziel lautete immer nur "Ankommen". An der nächsten Steigung drossele ich das Tempo, lasse ich die drei davonziehen.

Etwas weiter schließe ich auf ein genussvoll dahin fahrendes Ehepaar, schließe mich den beiden bis zum Depot in Hademarschen an. Das Depot wird vom Audax Club Schleswig-Holstein betrieben. Einer der Helfer ist Burkhard Sielaff, unter anderem Chefausrichter des 24-Stunden-Radmarathons ab Großensee. Ich trinke einen Kaffee und quatsche ausgiebig mit ihm über die anstehenden Veranstaltungen. Beinahe lasse ich darüber auch meine zweite Trinkflasche an einem Depot stehen, habe Glück, dass man sie mir hinterher trägt, denn nun wird es langsam warm. "Tauwetter" - benannt nach den Schweißtropfen auf der Stirn - mit Temperaturen um die 30 Grad erwartet uns.

Depot in Hademarschen.Meine nächste und letzte Gruppe sind drei Mann vom RSC Probtei, wie ich später von dem mitfahrenden Björn Runge per Mail erfahre. Schon bald erwischt mich die Müdigkeit voll. Meine Bein sind O.K., aber der Kopf will nicht mehr. Erst lasse ich die Leute ziehen, dann überfällt mich beinahe allein mitten auf der scheinbar einsamen Landstraße Sekundenschlaf. Statt zu rasten fahre ich Idiot einfach weiter, fange mich allerdings kurz darauf wieder und gelange gegen 11:30 Uhr unbeschadet ins Ziel.

Mein Startbeutel liegt noch immer da, wo ich ihn abgestellt hatte. Ich dusche in der nahen Schule, schaue mir dann danach das bunte Treiben auf dem Marktplatz an. Es ist enorm, was die RSG Mittelpunkt Nortorf auf die Beine gestellt hat. Auf verschiedenen Parcours finden grad die UCI-Weltjugendspiele im Trial-fahren statt. Es gibt einige Messe- und Gastronomie-Stände, dazu eine Bühne auf der erste Siegerehrungen und dann Live-Musik präsentiert wird. Über 1.000 Sternfahrer aus den umliegenden Orten treffen auf dem Marktplatz ein.

UCI-Weltjugendspiele.Die Leute am Radmarathon-Schalterhäuschen sind so freundlich und gewand, dass sie auch an der Rezeption eines First-Class-Hotels eine gute Figur machen würden. Gegen 13:30 Uhr treffen die letzten ein. Der Besenwagen hatte nur nach dem rechten geschaut, jeden bis ins Ziel erfolgreich durchfahren lassen. Alle 200 Starter erreichten das Ziel.

Ich gönne mir eine riesige Krakauer und Kartoffelchips, dazu ein Vollbier, weil mein Bruder Richard mich abholen wird. Mit dem Rad fahre ich ihm gen Rand des Zentrums entgegen, bis mir auffällt, dass mein Beutel noch auf dem Biertisch liegen sollte. Ich wusste, dass ich wieder nach Nortorf fahren werde, ich ahnte nicht wie schnell dieser Moment kommen würde.

Meine Link- und Buch-Tipps

ADFC Regionalkarte Kiel, Holsteinische Schweiz

ADFC Regionalkarte Kiel, Holsteinische Schweiz

ADFC Regionalkarte Schleswig, Flensburg

ADFC Regionalkarte Schleswig, Flensburg

Radwanderführer Angeln und Schlei

Radwanderführer Angeln und die Schlei

ADFC Regionalkarte Schleswig-Holsteinische Nordseeküste mit Inseln

ADFC Regionalkarte Schleswig-Holsteins Nordseeküste mit Inseln

Ausdauertrainer Radsport. Training mit System

Ausdauertrainer Radsport. Training mit System

Lance-Armstrong-Trainingsprogramm

Lance-Armstrong-
Trainingsprogramm

Bike Raparaturhandbuch

Bike-
Reparaturhandbuch

Das große Rennradbuch. Training - Technik - Taktik

Perfektes Radtraining. Extra: Trainingspläne für Einsteiger und Könner