Super Cup - Rhön
Marathon des RSC Bimbach – Nach 3.500 Höhenmetern mag man nur noch bergab...
Es berichtet Angela ("anmaja") aus Eutin
Bilder Angela und die Fotografin
Ulrike Blumenstein
Detlef schwärmte von dem Rhönmarathon, wieder und immer wieder – und ich habe mich anstecken lassen: Eine Fahrgemeinschaft ist schnell entstanden. Am Freitag Mittag ging es in Eutin los. Nachdem wir eine Stunde bei Hamburg und nicht ganz so lange in Hannover standen, sind wie gegen sieben doch glücklich in Bimbach angekommen.
Da ich nicht fahren musste, war ich ausgeruht und machte mich ans Zelt aufbauen. Die Männer heizten den Grill gleich an und nach einem geselligen Beisammensein jagte mich die Kälte dann beizeiten in den Schlafsack. Oh Mann, habe ich gefroren. Beim Frühstück wurde mir etwas von 4°C nachts erzählt. Das erklärt meine Frostbeulen. Am Samstag radelten wir uns ein wenig ein. Meine Vereinskollegen waren mir aber ein bisschen zu schnell, so dass ich nicht bei der
75 km-Strecke abbog, sondern alleine weiter fuhr und mir den einen und anderen Hügel schon mal anschaute. Mit dieser Erfahrung beschloss ich auch am Sonntag Jens, Peter und Ekkehard ziehen zu lassen.
Der Super-Cup wurde Sonntag um 06.00 Uhr gestartet. Das hieß 05.00 Uhr aufstehen, frühstücken, Räder klar machen, Klö’chen gehen und – einen guten Startplatz ergattern. Wie befürchtet sprinteten alle wie bekloppt los. Ich lies mich nicht anstecken, schließlich war ich noch gar nicht richtig wach und außerdem hatten wir
210 km vor uns…. Von Bimbach radelten wir an Fulda vorbei Richtung Südost über Bronnzell und Eichenzell nach Weyhers. Dort war auf dem Werksgelände von Rhön Sprudel die erste Kontrolle. Es gab Getränke satt, alle erdenkbaren Sorten. Nun ging es zur Ebersburg – erst leicht bergauf, dann immer steiler bis zum finalen Ende von
18 % über ca. 500 m. Die ersten Fahrer haben geschoben, meine Brille war beschlagen – und ich war w a c h!
Über Poppenhausen steuerten wir die Wasserkuppe an (947 m) an. Wir kurbelten uns über ca. 9 km und ca. 8 % Steigung auf den höchsten Berg der Rhön. Auf halber Höhe traf ich Bärbel und wenig später auch Stefan, wir schnatterten eine Weile, dann fuhr ich aber weiter. Auf der Bergkuppe genoss ich den Ausblick. Inzwischen hatte ich mich Gregor und Michael aus Schloss Neuhaus angeschlossen, mit denen ich während des Klönsnacks mit Bärbel Bekanntschaft machte. Gregor, ein erfahrener Rhönmarathoni, riet mir zur Jacke und schon sausten wir runter nach Gersfeld – nicht ohne kurz einen Blick zur Fuldaquelle zu erhaschen.
Zum Warmwerden ging es nun zum Schwedenwall hinauf, nicht ganz so lang mit 6km, aber nicht weniger steil. Auf der Anhöhe war der 2.Kontrollpunkt mit Verpflegung. Das war gut, mein Getränkevorrat ging gerade zur Neige. Über wellige Straßen erreichten wir bald Bayern – Bischofsheim, Nordheim, bei Kontrolle 3: Fladungen. Damit wir ja nicht aus der Übung kommen, gab es wieder schön satte
10 % Steigung für ca. 5 km bis „Schwarzes Moor“. Hat sich das gelohnt! Die Landschaft ist herrlich, natur belassene Blumenwiesen, gute Sicht über die Rhön. Auf der doch sehr windigen und damit auch ziemlich kalten Hochrhönstrasse ließ sich trotzdem einfach alles vergessen.
Über Ehrenberg und Frankenheim statteten wir nun Thüringen einen Besuch ab. Nach inzwischen
140 km kamen wir nach Kaltensundheim (Kontrolle 4). Dort gab es Mittag: warme Nudeln mit Tomatensoße und Kuchen zum Nachtisch – mmh, hatte ich einen Hunger. So ein Mittagsschläfchen wäre nicht schlecht – Abfahrt! Sag mal, träumst du! Schade! Irgendwie ging es immer noch bergauf.
Wir rauschten durch hübsche thüringische Örtchen wie Zella und Theobaldshof. Gregor machte mich auf alte Grenzanlagen aufmerksam und schon befanden wir uns wieder in hessischen Gefilden – Tann, frühere Grenzstadt! Das Ziel rückt näher – und es geht fast nur noch abwärts, das sagte zumindest meine „Reisebegleitung“. Aber jede Bodenwelle wurde zum Matterhorn. Ich glaub’, ich hab’ ein Tief. Die Orte nehme ich kaum noch wahr. Spahl, Morles, Hofbieber, Armenhof, Margaretenhaun (wurden dort die Margareten verhaun?), Petersberg, Fulda-Horas, Lüdermünd und
BIMBACH!!!
Ich habe es geschafft – wir rollen zu dritt über den Zielstrick nach 210 km mit 3.500 hm. Auf die Frage: „Könntest du noch weiter?“ antworte ich ein klares JA, aber nur noch bergab. Jens, Peter und Ekkehard warteten natürlich schon, nicht auf mich, sondern auf das Spiel des THW Kiel. Leider ließ das Ergebnis die gute Stimmung ein wenig eintrüben. Von Detlef erhielt ich eine SMS am Samstag, er wäre erkrankt.
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