Run
+ Bike ab Hemdingen – Tolle Veranstaltung, auf die man sich vorbereiten
sollte
Der Duathlon Run + Bike ab Hemdingen ist frei für Jedermann, aber nicht
für jeden geeignet. 5,5 km Laufen, 37 km Einzelradfahren und nochmals 11 km
Laufen beanspruchen den Körper mehr als ein Halbmarathon. Am Start waren zwar
auch Leute wie Du und ich, aber auch solche aus der Norddeutschen
Leistungsspitze.
Mein erster Duathlon hat mir viel Freude gemacht. Es wurde nur diese
mittlere Distanz angeboten. Trotzdem hatte ich mir diese Veranstaltung für
meine Erstteilnahme ausgesucht, weil sie meines Wissens die renommierteste
ihrer Art im Norden ist. Diesem Ruf wurde sie einerseits gerecht, andererseits
konnte ich aber am nächsten Tag morgens nur mit beiden Händen am Geländer die Treppe runter
kommen.
Run
+ Bike wurde 2008 bei seiner 23. Auflage vom TuS Holstein Quickborn ebenso routiniert wie liebevoll organisiert und durchgeführt, beim Laufen jeden und Radfahren wohl jeden 5. Kilometer ausgeschildert, an allen Abzweigmöglichkeiten stand ein Posten, an kritischen Stellen mehrere mit Verstärkung durch die Polizei. Ich erlebte lauter nette Leute, bis auf ein kurzes Wortgefecht
in der Wechselzone mit dem Ober-Wettkampf-Richter (Foto). Er kannte die Regeln
(Lieblingsspruch: "Ich möchte das nicht diskutieren."), ich kannte sie nicht ("Ich diskutiere nicht, ich sage nur meine Meinung."), was dazu führte, dass ich seine Anweisungen wörtlich statt in seinem Sinne verstand. Wenn man als Drittletzter allein in die Wechselzone kommt, kann das nicht so dramatisch sein, denke ich noch immer.
Grundsätzlich aber waren die Wettkampfrichter freundlich zu uns, sorgten
für Sicherheit und einen fairen Wettkampf. Dazu gehörte es auch, dass sie
einen Teilnehmer wegen Windschattenfahren disqualifizierten.
Wir erlebten ein Kaiserwetter. Die Sonne schien nahezu ununterbrochen. Zum Schluss wünschte ich mir Schatten für meine
Zwangs-Gehpausen bei gefühlten 30 Grad. Die Fahrstrecke bot guten Belag und keine allzu scharfen Kurven. Teils nervig fand ich den Pfingssonntags-Autoverkehr, aber ich erlebte keine wirklich ärgerliche oder gefährliche Situation. Die Gegend war nett anzuschauen, noch mehr die Chearleaderinnen des TuS
Holstein (Foto oben), deren Anblick uns vor und während des Rennens erfreute. Am Start und Ziel feuerten uns einige Zuschauer an, am meisten aufgebaut haben mich aber die aufmunternden Worte an den
Verpflegungsstationen (Foto links).
Die Laufrunde des ersten Laufteils absolvierte ich für meine Verhältnisse zu schnell, was meine Beine beim Radfahren nicht so locker wie sonst agieren ließ. Mein HAC 4 hatte mich mal wieder im unpassenden Moment im Stich gelassen.
Als ich auf die Radstrecke ging, wollte er einfach kein Tempo anzeigen. Ich justierte noch den Abnehmer nach, aber es war wohl eine Batterie im Sender oder Empfänger ausgefallen. Statt nach Tempo und Distanz fuhr ich nach Puls und Gefühl.
Die erste Laufrunde im zweiten Laufteil reichte mir, die zweite hätte ich mir gern erlassen, spielte nach der ersten mit dem Gedanken aufzugeben, aber ich lag - für meine Verhältnisse - gut in der Zeit. Einige Gehpausen konnte ich mir genehmigen, es wurden allerdings einige mehr. Die letzten drei Kilometer waren dann eine Quälerei für mich. Wie eigentlich immer war mein Kreislauf in guter Form, Durchschnittspuls über drei Stunden von 145 Schlägen/Minute, aber meine Muskeln wollten einfach nicht mehr. "Zieh durch" rief mir einer zu. Das hätte ich gern getan, aber die Beine wollten nicht mehr.
Um laufend ins Ziel zu gelangen (Foto), legte ich kurz vorher eine letzte
Gehpause ein. Als ich zur Heimfahrt den Automotor startete, konnte ich erst nicht losfahren. Wadenkrampf im rechten Bein.
Mein Ziel bei meiner Erstteilnahme war es nicht mit Abstand letzter zu werden. Statt dessen hatte ich Abstand auf die letzten beiden, mal ganz zu schweigen von den ausgeschiedenen.
Nach etwas über 3:13 Stunden kam ich ins Ziel. Ich (BMI 30, Raucher, Jahrgang
1957) bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, hatte ich doch im Winter wenig gelaufen und vor sieben Tagen mir eine leichte Zerrung in der Leistengegend zugezogen, die zum Glück zwei Tage vor der Veranstaltung wieder abgeklungen war.
Getroffen habe ich Christian vom NDR und Uwe Knop von der Feuerwehr aus der Mittwochs-Rennradrunde, dazu Helmut Probst von e.on Hanse. Persönlich
kennen gelernt hab ich
dabei endlich auch Rolf Eichholz und seinen Sohn Mark von www.FotosVomEvent.de, die uns ablichteten.
Lufthanseat Henrik hatte sich seine Teilnahme aus privaten Gründen kurzfristig
verkneifen müssen.
Die Verpflegung bestand aus Apfel- und Bananenstücken, Iso-Getränk und Wasser. Dass alles nicht nur während und nach, sondern auch vor dem Rennen. Mehr verlangen Duathleten nicht. Das war keine
RTF, bei der auch Ausflügler unterwegs sind. Nach der Veranstaltung lockten gegen Bezahlung ein Kuchenbuffet sowie Bockwürste und Salat.
Ich hatte keine Lust mein Portemonnaie aus dem Auto zu holen, hielt mich an die
im Preis inbegriffene Verpflegung.
Nach der Veranstaltung gab es eine Tombola, an der ich nicht teilnahm, weil ich nicht dran gedacht hatte meine Startnummer in die Lostrommel zu werfen. Die Siegerehrung fand dann ohne mich statt. Zahlreiche Pokale standen bereit. Welche Amateure
in welchen Kategorien gewonnen haben, darüber berichtet die Ergebnisliste. Wichtig war mir, dass ich mich selbst besiegt hatte.
Die Anzahl der Startplätze ist auf etwas über 200 begrenzt. Wenn Du daran
teilnehmen möchtest, solltest Du Dich frühzeitig anmelden. Anmeldestart wird
im Dezember sein.
Zielfoto: www.FotosVomEvent.de
Die Diaschau mit
kommentierten Bildern vom
Run + Bike Hemdingen findest Du hier. |