In den letzten Jahren war meine Form im Winter doch
immer arg abgesackt. Erstmals hab ich nun im April das Gefühl, dass meine
Beinmuskulatur kräftiger denn je ist. Der Grund: In diesem Winter ging ich regelmäßig zum Spinning ins Fitness
Studio City Nord.
Die paar CTF und meine Fahrten zur Arbeit genügten
nicht um meine Form im Winter einiger Maßen zu halten und um mein
Lauftraining zu absolvieren, muss ich insbesondere in der dunklen und
kalten Jahreszeit erst mal den inneren Schweinehund Helmut Niemeier
besiegen. Ein Kampf, den ich all zu oft verliere.
Schon
gar nicht bin ich der Typ, der sich auf die Rolle setzt. Das würde zwar
Sinn machen und ich kann es nur jeden empfehlen, aber ich bin anders,
denke immer, ich bin doch kein Hamster! Allein drinnen zu trainieren macht
mir einfach keinen Spaß. Auch dabei abgespielte Musik und Radsport-Videos
änderten nichts daran.
Anders beim Spinning. Man hat einen festen Termin und
fährt in der Gruppe. Wie bei jedem Training kommen auch im Fitness Center
immer die gleichen Leute, mal in dieser, mal in jener Zusammensetzung.
Dazu kommt, dass man einen Trainer hat, der einen anleitet und motiviert.
Spinning ist eine in den 80er-Jahren entstandene
Trainingsmethode zur Überbrückung der langen Wintermonate. Seither wird
es insbesondere von Radrennsportlern zunehmend als optimale Ergänzung zum
Training auf der Straße oder Rolle praktiziert. Selbst Lance
Armstrong ist begeisterter Anhänger des Spinnings als optimale
Vorbereitung für seine Wettkampfhöhepunkte.
"Spinning"
ist ein markenrechtlich geschützter Begriff, weshalb man oft von
Indoor-Cycling liest.
Im
Fitness Studio City Nord
nutzen bereits seit vielen Jahren sowohl ambitionierte Wettkampfsportler
als auch gesundheitsbewusste Fitnesssportler die beliebten Spinningkurse
zur Steigerung ihrer individuellen Leistungsfähigkeit.
Ein Instructor gibt dabei die Puls- und
Trittfrequenz, die Fahrweise und den relativen Widerstand vor und lässt dazu
passende Musik abspielen. Gerade die Musik ist es, die einen in deren Rhythmus
fahrend euphorisch werden lassen kann.
Den tatsächlichen Widerstand wählt jeder Teilnehmer
individuell mittels eines Drehrades an seinem Rad. Niemand kann ablesen
wie hoch der tatsächlich ist. Es gibt keine Scala daran oder Wattanzeige
am Lenker. Entscheidend ist nicht die zu leistende Wattzahl, sondern die
Pulsfrequenz relativ zum Maximalpuls.
So ist es möglich, dass Menschen jeden Alters und
jeder Fitnessstufe in einer Gruppe eine gemeinsame Trainingseinheit fahren
können, ohne dabei miteinander zu konkurrieren oder einander gar zu
behindern. Auf der Straße blieben solche Gruppen wohl nicht lange zusammen. Meistens sind wir konstant im Pulsbereich von 65 bis 75 Prozent
unserer maximalen Pulsfrequenz gefahren, gegen Ende auch kurz darüber.
Wie
ein Bahnrad hat ein Spinnig-Bike keinen Freilauf. Man muss konstant
treten, was den runden Tritt trainiert. Notfalls kann man die
Schwungscheibe mit einem Bremsgriff zum Stehen bringen. So ein Notfall könnte
ein Krampf sein. So etwas habe ich aber nie erlebt oder gesehen.
Unsere Füße sind zum Gehen, nicht zum Radfahren geschaffen worden. Um den konstanten Druck auf die
immer gleichen Stellen besser auszugleichen, habe ich mir bei Harrys
Rad Station zu meinen Füßen
passende Einlegesohlen
von sg-lab gegönnt. Seit dem fahre ich beschwerdefrei. Mein linker kleiner Zeh verkrampft
nicht mehr.
Ich fahre mit meinen
alten Tourenschuhen mit SPD-Cleats. Die
"Räder" sind mit Pedalen ausgestattet, die auf der einen Seite
das SPD-System, auf der anderen Rennhaken aufweisen, unter die man so wie Ines mit
normalen Sportschuhen schlüpfen kann. Die feste Verbindung der Füße mit
den Pedalen ist wichtig für einen runden Tritt. Wer ein anderes System fahren
möchte, kann seine Pedale mitbringen.
Wir
sind bisher immer zwischen sechs und zwölf Leuten gewesen. Das Training
wurde von Holger, dem Inhaber des Studios, oder Ines geleitet, an anderen
Tagen auch von Holgers Frau Miriam.
Am liebsten sehe ich es wenn Ines Tecklenburg vor mir fährt.
Ines bewegt sich
auf dem Rad stehend leichfüßig wie ein Panter, obwohl sie sich viel
Widerstand reindreht und sieht
dabei auch noch blendend aus. Die vermeintliche Leichtigkeit, mit der sie
pedaliert, werde ich wohl nie erreichen, aber ich arbeite weiter daran.
Irre daran finde ich, dass das Mädel gar kein
Fahrrad besitzt. Sie ist Läuferin, ist beim Großglockner Berglauf in unter
zwei Stunden 12,7 km mit 1.500 Höhenmeter rauf auf den Großglockner gestürmt.
Auch Georg Schwarz fährt ebenfalls nur im Studio, dafür 2-3 Mal pro Woche und
das ganze Jahr hindurch. Im Sommer wird man mich bei schlechten
Wetter hier ebenfalls antreffen.
Im Winter 2008/2009 habe ich erstmals regelmäßig
bei einem Spinning teilgenommen, unterbrochen durch eine mehrwöchige erkältungsbedingten
Pause. Und? Es wirkt! Noch nie fühlten sich im März meine Oberschenkel
so muskelbepackt an. Auf meinen Fahrten zur Arbeit meine ich manchmal Rückenwind
zu verspüren, auch wenn gar kein Wind weht. Was es tatsächlich gebracht
hat, werde ich im April bei der Tour
d’Energie in Göttingen erleben.
Natürlich
wird bei Spinning-Kursen auch miteinander über Gott und die Radsportwelt
gequatscht, allerdings anders als auf der von mir gewählten Straßen-Trainingsrunde
vor und nach dem Fahren, vorzugsweise in der Sauna und im Ruheraum.
Ines empfiehlt uns jedes Mal eindringlich uns nach
dem Training ausgiebig zu dehnen. Recht hat sie, allerdings wird der gute
Rat von kaum jemanden befolgt, wohl weil es nicht solchen Spaß macht. Wer
sich intensiv denen mag, für den steht im Fitness
Studio City Nord ein hausintern „Turm“ genannter Stretch-Boy
extra dafür bereit.
Sie ermuntert uns auch oft zu
"Bauch, Beine, Po" mit ihr im Raum zu bleiben. Auch das wäre
angebracht, denn "Bauch, Beine, Po" hab ich, in der Reihenfolge. Peter Schimming
vom RV
Endspurt Hamburg schwärmt noch mehr vom Pilates-Kurs.
Auch sonst stimmt dort der Service. Getränke muss
man nicht mitbringen. Eine oder zwei Flaschen leiht man sich am Service, lässt
sie mit stillen oder sprudelnden Wasser füllen und wenn man mag
aromatisieren. Ein zweiter Schrankschlüssel wenn man z. B. im Winter viele
Sachen ist ebenso selbstverständlich wie ein Leih-Brustgurt wenn der eigene mal
wieder streikt oder daheim vergessen wurde.
Besonders
beeindruckt hat mich, weil ich es so nicht erwartet hatte, welche
freundliche Atmosphäre unter den Teilnehmern und Mitgliedern herrscht,
egal wer welcher Disziplin frönt, man grüßt und verabschiedet
sich voneinander.
Unerwartet war für mich auch, dass das Fitness
Center eine große eigene Mannschaft bei den Vattenfall
Cyclassics stellt und dass etliche Teilnehmer des Spinning-Kurses sich
zu einer selbstorganisierten Trainings-Woche auf Mallorca trafen.
Wer mich schwitzend auf dem Spinning-Bike sehen möchte,
muss an einem Mittwoch kommen. Gefahren wird dort aber auch Montags und
Freitags. Rolf Titel und seine Leute vom RV
Endspurt Hamburg haben dort gar einen eigenen Spinning-Kurs als
Winter-Training belegt.
Neben dem beliebten Spinning bietet das Fitness
Studio City Nord selbstverständlich zahlreiche weitere Möglichkeiten
zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der
allgemeinen Fitness an. Schau doch mal rein. Du findest es im Überseering
5-15. Mehr Bilder
vom Spinning im Fitness Center City Nord im Großformat findet Du hier.