Midsummer-Triathlon
Gro�ensee � Nass war 's nicht nur im Wasser
Der Midsummer-Triathlon in, im und am Gro�ensee fand 2007 im Dauerregen
statt. Ob meines schlechten Schwimm-Trainingszustandes hatte ich mich auf 's
Fotografieren beschr�nkt, was bei dem Regen ebenfalls nicht einfach war.
Wirklich gest�rt hat das Wetter eigentlich niemanden - daf�r war die
Veranstaltung einfach zu gut.
Wie der Name schon sagt, fand der Midsummer-Triathlon wie in jedem Jahr am l�ngsten Tag
des Jahres statt, egal, auf welchen Wochentag der f�llt. Im letzten Jahr hatte
ich nur zugeschaut, weil ich in dem kleinen Teilnehmerfeld nicht mit Abstand
letzter werden wollte. Beim Anblick eines Teilnehmers auf einem Bahnhofsrad
hatte ich Mut gefasst mich 2007 anzumelden. Erst eine Stunde vor der
Veranstaltung machte ich dann einen R�ckzieher, weil ich auch in den letzten
Wochen vorher keine Zeit gefunden hatte mich auf 's Schwimmen vorzubereiten. Der
einsetzende Abendregen gab meinen Startgel�sten den Rest.
Au�er mir hat wohl niemand gekniffen. Das erstaunte mich, weil es bei
Jedermann-Radrennen nicht ungew�hnlich ist, dass Regen das Teilnehmerfeld
dezimiert. Die Triathleten denken wohl anders. Wer wei�, dass er vor dem
Radfahren aus dem Wasser steigen wird, den kann Regen kaum schocken. Unangenehm
ist es nur, wenn man die Zeit vor dem Start in Badekleidung verbringen muss,
weil man keinen Neoprenanzug an hat, weil man keinen hat oder man nicht kraulen
kann und er beim Brustschwimmen nur st�ren w�rde. Wohl ann�hernd jeder f�nfte Teilnehmer
schwamm ohne.
Fragt sich, wer wem leid tat - den Zuschauern die fr�stelnden Triathleten in
Badesachen oder den Triathleten die Zuschauer ohne Regenschirm. Eigentlich tat
niemand niemanden leid, denn von den Anwesenden dachte niemand ans weggehen,
weil sie dem Start entgegen fieberten. Ein Mitglied der Rennleitung ging tief ins
Wasser, damit alle seine Rufe h�ren konnten, dass man sich nun am Ufer f�r
den Start sammeln sollte.
Das hat ebenso prima geklappt wie der Start selbst, der ohne Rempeleien
abging und das, obwohl die Spitzenleute das Wasser zum brodeln brachten. F�r
Sicherheit sorgte dabei und w�hrend der gesamten Veranstaltung die DLRG
Stormarn, die f�r die Wasserrettung und den Sanit�tsdienst verantwortlich
zeichnete und mit vielen Leuten vor Ort war.
Die Wiese neben dem Freibad, die zwischen See und Wechselzone liegt, war
zwischenzeitlich stellenweise abgesoffen, stand gro�fl�chig bis an die
Grasnabe im Wasser. W�hrend ich mir Sorgen machte, wann denn meine Schuhe
durch w�ren, lief Veranstalter Helmut Probst einfach barfuss durch den Matsch.
Ein Athlet rutschte aus, landete weich im Matsch, sch�ttelte sich, stand auf
und lief weiter.
In der Wechselzone war mir ein Fahrrad besonders aufgefallen. Ein edles Rad von
Patria, allerdings gemacht f�r den Stadtverkehr, mit einer auch daf�r unter
Vielfahrern ungew�hnlich
aufrechten Sitzposition. Den Besitzer sah ich sp�ter als einen der letzten aus
der Wechselzone schiebend kommen. Kurz bevor er auf 's Rad steigen durfte, fiel
ihm zu allem �berfluss ein, dass er seinen Helm vergessen hatte. Die Helfer
waren so freundlich sein Rad zu halten, bis er ihn geholt hatte. Auf dem Rad
konnte er kaum Boden auf seine Vorderleute gutmachen.
F�r die ersten wurde die Stra�e halbseitig gesperrt. Danach lie� die
Polizei immer wieder Autos durch, wenn es grad passte. Auch das Radrennen
verlief stressfrei. Trotz nasser Fahrbahn und den wenigen aber daf�r recht
engen Kurven st�rzte
niemand auf den Asphalt. Pech hatte ein Radfahrer, dem schiebend in der
Wechselzone auf dem nassen Rasen das Rad gleich zwei Mal hintereinander entglitt.
An der Kreuzung in Gro�ensee nach Rausdorf sicherten Horst Koppermann und
Michael von der BSG HHA zusammen mit drei Polizisten den Verkehr. Weiter raus
auf die Radstrecke kam ich in diesem Jahr nicht, weil ich noch in
B�roklamotten durch den Regen stapfte. Eine Beschreibung und Fotos von der
Radstrecke findest Du in meinem Vorjahresbericht.
Weitere drei Leute wiesen die Athleten vor dem Gel�nde darauf hin
rechtzeitig Fahrt aus dem Rad zu nehmen, damit sie nicht abrupt vor der Kurve
bremsten. Rad-Manne und Susanne erz�hlten mit sp�ter, dass einige
Radfahrer die Kehre in Papendorf mit einem Schuh �ber den Asphalt schlitternd
genommen hatten. War es K�nnen oder Verzweifelung, die Radler solche Artistik
auff�hren lie�?
Beim Ein- und Ausgang der Wechselzone hatten sich einige Fans eingefunden,
die ihre Lieben liebevoll anfeuerten. Die Laufstrecke f�hrte am See entlang.
Davon hab ich kaum verwertbare Fotos schie�en k�nnen. Bei dem Ragen war es
insbesondere zwischen den B�umen sehr dunkel. Mit Blitz zu fotografieren geht
kaum, weil die Reflektoren auf den Klamotten einem jedes geblitzte Foto versauen.
Ohne Blitz verwischen bewegte Motive. Zig Fotos konnte ich abends nur noch
l�schen. Immerhin noch 140 kannst Du Dir im Album anschauen.
Der Zieleinlauf war links und rechts gut mit Fans besetzt. Die Stimmung war
trotz der N�sse super. Mit Hupen, Rasseln und lauten Rufen wurde jeder
Teilnehmer empfangen. Gleich hinterm Ziel gab es die Medaillen f�r die
Betriebssportler und der ein oder andere wurde auch in den Arm genommen. Ein
Teilnehmer fragte, ob er denn nicht auch einen Kuss bekommen k�nne.
Das Teilnehmerfeld bestand aus ca. 30 Frauen und 130 M�nner. Mehr k�nnen
nicht teilnehmen, weil die Zeit f�r die zeitweilige Sperrung der Stra�en
beschr�nkt ist. Gro�ensee lebt nicht vom Tourismus. Reklame durch
Sportveranstaltungen braucht man nicht. So gesehen ist es erfreulich, dass der
Ort den Triathlon �berhaupt unterst�tzt.
Anders als in den Vorjahren, bei denen zum Teil noch Pl�tze
frei geblieben waren, war der Triathlon 2007 nach wenigen Tagen ausverkauft.
Eine der Ursachen daf�r d�rfte gewesen sein, dass ich �ber den im Vorjahr
erstmals berichtet hatte. Getroffen hat es auch meine Kollegin Silke Friedrich,
die sich zu sp�t anmelden wollte. Sorry, Silke, aber ich habe Dir den Platz
nicht weggenommen, ging nach meinem Vorjahresbericht auf dem Rand mit. Im n�chsten Jahr solltest
Du Dich erst recht sputen, wenn Du einen der dann noch rarer geworden Pl�tze erheischen
willst.
70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen k�mpften um die Hamburger
Betriebssportmeisterschaften. 40 Leute starteten mit einer DTU-Lizenz und wurden
- was mir sehr gefiel - separat von den Jederm�nner und -Frauen gewertet. Dementsprechend war die
Leistungsbreite recht gro�. W�hrend die ersten drei die 500 Meter Schwimmen,
20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen, also die "Sprint-Triathlon"
genannte
Disziplin in unter einer Stunde bew�ltigten, ben�tigte der letzte
eindreiviertel Stunden daf�r.
Bemerkenswert ist auch die Zeit von 1:29:46 nach der Werner Timm ins Ziel
gelangte, wenn man bedenkt, dass Werner Jahrgang 1936 ist. Werner war erster
und einziger in der Altersklasse TM-70. Werner kam zusammen mit seinem nur zwei
Jahre j�ngeren Kumpel Udo Freund ins Ziel. Man k�nnte dar�ber meinen, dass
ich noch einige Jahre Zeit habe um mir die richtige Form anzutrainieren. Das
t�uscht. Leute wie Werner und Udo haben ihr Leben lang intensiv Sport getrieben und
einfach nie locker gelassen.
Die Ergebnisse wurden gleich nach dem Rennen ausgeh�ngt. Bernd Gierke von
Sport Timing Gierke Kultscher sorgte mit seinem Team und Ger�tschaften daf�r,
dass jeder seinen Namen samt Zeiten in den Listen vorfinden konnte. Sie
achteten bei jedem �bergang und im Ziel darauf, dass jeder Transponder erfasst
wurde. Wer STGK nur aus dem Internet kennt, wird vielleicht �berrascht
sein, dass Zeitnehmen "nur" Bernds Hobby ist.
Airbus, Siemens und die Feuerwehr Hamburg stellten die ersten drei M�nner
und Frauen in der Betriebssport-Wertung. Sie wurden mit Pokalen geehrt. Jeder
Betriebssportler erhielt eine Finisher-Medaille. Die blieb mir nat�rlich
vorenthalten, aber wie jeder, der seinen Startpreis entrichtet hatte, konnte
ich ein gro�es Handtuch mit Erinnerungs-Aufdruck von der Veranstaltung mit
heim nehmen.
Karlheinz Most und Bernd "Orlo" Orlowski hielten die Siegerehrung mit launigen Worten ab. Es wurden
nicht nur die jeweils ersten drei M�nner und Frauen geehrt, sondern auch von
Sponsoren gestiftete Preise an die anderen vergeben. Mit den Worten "Eine
Einladung nach Hawaii" �bergab Orlo den ersten von vier Gutscheinen des
Niendorfer Laufladens. Auf die Frage, wo denn der langsamste Radfahrer ist,
erhielt er zur Antwort: "Der ist noch unterwegs."
Vor dem Start hatte man festgelegt, dass in diesem Jahr
die 8. Schwimmerin und Schwimmer, die 15. und letzte Radfahrerin und Radfahren die
Gutscheine vom Niendorfer Laufladen und die
Radsportartikel von Gr�ber R�der erhalten werden. Das unterstreicht den
Jedermann-Charakter dieser Veranstaltung, die nicht nur f�r die Spitze da sein
will.
Als Sponsor tat sich nach den Rennradtagen in der City Nord erneut die Wittenseer Quelle hervor, die kostenlos
Mineralwasser und Sportgetr�nke ausschenkte. Frauke P�hlsen von den
Roadrunnern f�llte einen Becher nach dem anderen. Sie berichtet mir davon, wie toll
doch wieder ihre f�nfte Rundan mit Sven Brauer und den Roadrunnern gewesen
war. Mit Torben Weber war der neben Thomas S�rensen f�r das Sport-Sponsoring
der Wittenseer Quelle Verantwortliche am Stand, konnte die positiven
R�ckmeldungen pers�nlich entgegen nehmen.
Ansonsten sind Triathleten deutlich gen�gsamer als Breiten-Radsportler. Es gab
lediglich Bananenst�cke zu essen, was allerdings v�llig ausreichte. Wer
wollte, konnte sich am Kiosk gleich nebenan Brezel, Bockw�rste und mehr bestellen.
Urspr�nglich war der Midsummer-Triathlon eine Hamburger Veranstaltung.
Nachdem man sich �ber eine Repr�sentantin des Verbandes ge�rgert hatte, fand
der Triathlon in einem Jahr als "wilde" Veranstaltung statt, ist nun
in der Schleswig-Holsteinischen Triatlon Union angekommen.
Fazit: Helmut Probst und sein Team von e.on Hanse und dem BSV Hamburg haben
wieder eine tolle Veranstaltung hingelegt. Den Anmeldstart f�r 2008 sollte man
sich rechtzeitig auf Termin legen.
Hier findest Du alle Bilder vom Midsummer-Triathlon
2007
Hier den Bericht vom Midsummer-Triathlon
2006 |