Cyclefactory-Crossduathlon in Hamburg-Harburg
- Glückliche
Gesichter unter einer dicken Schicht Matsch
In Harburg findet sich
seit elf Jahren eine immer größer werdende Anzahl matschwütiger
Sportler jeweils Anfang Oktober zusammen, um Wetter, schweren Strecken und
dem inneren Schweinehund zu trotzen. 160 Sportlerinnen und Sportler
stellten sich im Jahr 2005 den ebenso schönen wie schweren Strecken,
welche die Triathleten der Turnerschaft Harburg und die
„Innovative Sport Organisation“ ausgesucht und perfekt präpariert
hatten.
Und
für die Teilnehmer aus ganz Deutschland sollte es ein ganz besonders
harter Tag werden. Schien am Freitag noch die Sonne, welche sich auch am
Sonntag wieder durchsetzen konnte, so hatten die Sportler mit Dauerregen
und aufgeweichtem Boden zu tun. Mit jeder Runde, welche die Starter zurücklegten,
wurde der Boden weicher und rutschiger und das Vorankommen dementsprechend
schwieriger. Aber kaum einer der Extremsportler störte sich lange daran.
So etwas gehört halt zum Cross-Duathlon dazu.
Die
leicht veränderte Streckenführung in der Harburger Haake mit einigen
Single-Trails und schwierigen Passagen machte den
Cyclefactory-Crossduathlon in diesem Jahr zu einer besonders harten Herausforderung. Auf
der längsten Strecke über 15
km Laufen, 32 km Mountainbike fahren und 7,5 km Laufen wurde deutlich, welche Erfahrung hier nötig ist, um ganz vorne
anzukommen. Ralf Härle ging auf der ersten
Laufstrecke sofort in Führung und baute seinen Vorsprung auf über drei
Minuten aus.
Der sehr gute Marathonläufer musste dieser Tempohatz Tribut
zollen und fiel noch auf den dritten Platz zurück. Sieger wurde Carl
Simmons aus Hildesheim in 3:27:26 Stunden (Fotos unten rechts und links). Im letzten Jahr blieb der
Sieger unter drei Stunden, auch das ein Indiz für die harten Bedingungen.
Carsten
Jaekel aus Hamburg wurde in 3:31:14
Std. Zweiter. Der lange in
Führung liegende Ralf Härle rettete den letzten Treppchenplatz vor dem
Harburger Marc Oetgen. Oetgens Leistung ist besonders
hervorzuheben, hatte er doch eigentlich für den Staffelwettbewerb
gemeldet. Nach dem sein Staffelpartner für den Laufpart aber kurzfristig
abgesagt hatte, entschloss sich Oetgen, die ganze Strecke alleine in
Angriff zu nehmen. Mit der besten Radzeit aller Einzelstarter kompensierte
er sein fehlendes Lauftraining und biss sich durch. Völlig fertig wankte
er schließlich durchs Ziel auf dem Spielplatz am Vahrenwinkelweg.
Im
Frauenrennen siegte Katrin Walbert, die sich in Harburg auf ihre
Xterra-Rennen (Crosstriathlon) vorbereiten wollte. Ihre Zeit von 4:14:18
Std. reichte für einen zehnten Gesamtrang im Männerfeld. Das ihre
Wahnsinnsleistung kaum jemand bemerkte, lag daran, dass die
schlammverschmierten Körper fast nicht mehr in Männlein oder Weiblein zu
unterscheiden waren. Zweite wurde Gaby Bühring, die vom Mountainbiken
kommt, aber ihre aktive Laufbahn eigentlich schon beendet hat.
Die
neue Streckenführung ist sehr zuschauerfreundlich, kommen die Athleten
doch sowohl beim Laufen, als auch beim Radfahren immer wieder an Start,
Ziel und Wechselzone vorbei. Leider blieben bei dem Wetter viele Zuschauer
lieber Zuhause im Trockenen. Dabei hat es sich durchaus gelohnt, sich
durchweichen zu lassen. Am Ende war es einer der Zuschauer, die vom
Duathlon in der Zeitung gelesen hatte, der zwar zu Fuß anreiste, aber den
Heimweg mit dem Fahrrad antreten durfte, denn
der Titelsponsor „Cyclefactory“ aus Hamburg-Altona hatte neben seinem
Engagement für die Teilnehmer auch ein hochwertiges Merida-Mountainbike
im Rahmen einer öffentlichen Tombola zur Verlosung zur Verfügung
gestellt. Neben dem Fahrrad wurden ein Wochenende mit einem Peugeot-Cabrio
und eine Leistungsdiagnostik bei One – the fittest Company verlost.
Jedermänner
konnten auf der Ultra-Distanz mit einer bei der Anmeldung erworbenen
Tageslizenz starten. Auf der Kurzstrecke beim Jedermann-Duathlon über 5
km Laufen, 16 km MTB und nochmals 5 km Laufen, war keine erforderlich. Auf dieser Strecke wurden auch die
Hamburger Meisterschaften ausgetragen. Beide Hamburger Meister waren auch
die Gesamtsieger dieses Rennens.
Tom Hagemann und Ellen Pexa (beide TriMichels/Team
Bergamont) gefiel es in Harburg so gut, dass beide ihren Verein wechseln
wollen und noch in diesem Jahr in die TS Harburg eintreten werden. Beide
erwarten sich einen Leistungssprung im Laufen, denn dass das Lauftraining
der TSH eine hohe Qualität bietet, hat sich mittlerweile herumgesprochen.
Außerdem
gab es drei Starts über unterschiedliche Streckenlängen für Kinder und
Jugendliche. Für einen
kompetenten Fotoservice sorgte der im Hamburger Umland bekannte
Sportfotograf Rolf Eichholz.
Text: Nis Sienknecht, 3sports Sportmanagement
Fotos: Rolf Eichholz, fotosvomevent.de
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