Neuseen-Classics
Jedermannrennen in Zwenkau - Ein durchweg gelungenes Event
Daniel
Kunkel
berichtet von der Teilnahme des RSG
Reha Team Hamburg
Am Mittwoch dem 4.
Mai begann für Clemens und Daniel das Abenteuer "Neuseen-Classics"
2005, der Wiederauflage des Leipziger Klassikers "Rund um die Braunkohle".
Wir machten uns um drei Uhr auf den Weg in die neuen Bundesländer und erreichten nach endlos scheinenden 6
Stunden um kurz nach 21:00 Uhr unser Ziel in Zwenkau. Die Startunterlagen gab es bei der örtlichen
Feuerwehr bei der das Akkredetierungsbüro eingerichtet war. Alles klappte reibungslos und die
Organisation wirkte von Anfang an sehr durchdacht.
Dieser
Eindruck sollte sich noch verstärken, als wir anschließend bei der
Sammelunterkunft in der Stadthalle von Zwenkau ankamen. Wir teilten uns mit weiteren 16
Fahrern, die genau wie wir eine weite Anreise zu diesem Event in kauf genommen haben, eine riesige
Tennishalle mit drei Courts! Für einen trockenen und ruhigen Schlafplatz war also gesorgt.
Nachdem wir also unseren
Schlafplatz hergerichtet hatten, blieb noch ein wenig Zeit um die Taktik für den morgigen
Tag zu besprechen. Wie diese dann aussehen sollte, davon später
mehr. Neben dem Schnarchen von einem unserer Bettnachbarn war noch ein anderes
Geräusch zu vernehmen, welches uns nachts aufwachen lies. Nach kurzer
Bedenkzeit war uns klar, dass es sich bei dem Geräusch um Regen handelte, der sich auf dem
Hallendach austobte.
Am
Morgen war es ruhig, aber unsere Vorahnung der Nacht sollte sich bestätigen.
Es war zwar trocken, aber empfindlich kühl und stark windig. Unsere gute
Laune blieb davon allerdings unberührt und wurde noch verstärkt als wir uns zum
Frühstück aufmachten.
Auch hier noch mal ein
Riesenlob an die Veranstalter. Obwohl wir nur eine handvoll Fahrer waren, die sich zur
Übernachtung angemeldet haben, wurde in Mengen aufgedeckt, die für eine ganze
Kompanie gereicht hätten. Dabei fehlte es an nichts. Es war für jeden
Geschmack etwas dabei. Die Freundlichkeit, mit der wir die ganze Zeit betreut wurden, machte alleine diese
Reise schon lohnenswert.
Wegen der empfindlich kühlen
Temperaturen von knappen zehn Grad fiel unser Warmfahren vor dem Start entsprechend lang aus.
Leider hatte das den Nachteil das wir uns im Startblock entsprechend weit hinten platzieren
mussten, was aber bei dem
neutralisierten Start nicht ganz so von Nachteil war. Für die knapp 800
Fahrer viel dann um 11:20 Uhr der Startschuss.
Das Tempo im Rennen war von der ersten
Sekunde an super schnell und beim ersten Blick auf den Tacho kamen wir etwas ins grübeln, ob es sinnvoll wäre, bereits die ersten
Kilometer mit einem Tempo von knapp 50 km/h anzugehen.
Wir fanden schnell unseren
Platz im hinteren Drittel der Führungsgruppe und verfolgten das Geschehen aufmerksam.
Bei Kilometer 26 kam es dann zu dem für uns entscheidenden Vorfall in diesem
Rennen. Der Fahrer, der direkt vor Clemens fuhr, stürzte. Clemens, der sofort reagierte, wurde trotz einer
Notbremsung durch das Rad des Gestürzten zu Fall gebracht. Glücklicherweise stand
Clemens zu diesem Zeitpunkt fast und konnte nach kurzem durchatmen das
Rennen unversehrt wieder aufnehmen.
Die Führungsgruppe war
danach natürlich weg und die Chance den Anschluss wieder herzustellen gleich null.
Clemens hatte sich neben seinem moralischen Tief auch bald körperlich aufgerieben bei dem
Versuch, den Anschluss doch noch zu schaffen.
Daniel blieb von den
Auswirkungen des Sturzes unberührt, allerdings dauerte es bei dem anschließenden durcheinander einige
Zeit um zu erkennen, dass auch er den Anschluss verloren hatte. Bei dem weiterhin sehr hohen
Tempo in der Führungsgruppe wurde dann aber bald klar, dass Daniel auf sich alleine gestellt war.
Bei
Kilometer 50 wurde die Streckenführung recht kurvig. So kam es, dass sich die
Führungsgruppe selektierte. Daniel war in einer etwa zehnköpfigen
Verfolgergruppe, die trotz ständigem Sichtkontakt zur Spitze nicht wieder anschließen konnte.
Somit entschied Daniel sich bei der Streckenteilung die am Abend vorher besprochene
Taktik umzusetzen und von der 103 auf die 69 Kilometer lange Strecke abzubiegen.
Unser Plan war das hohe Tempo der Führungsgruppe bis zur Streckenteilung mitzugehen, um dann auf die kürzere
Distanz auszuweichen und möglicherweise auf das Podest zu fahren!
Die letzten neun Kilometer alleine im
Gegenwind machten die Sache für Daniel keineswegs einfacher, doch er bewies
Kämpferherz und biss sich die letzten Kilometer bis zum Ziel durch und wurde anschließend mit einem tollen 25.
Platz von 364 in der Gesamtwertung belohnt.
Fazit: Dieses Event
wurde durch die absolut erstklassige Organisation, die zahlreichen und ausnahmslos netten
Helfer und nicht zuletzt durch ein atemberaubendes Rennen für uns zu einem absoluten
Highlight. Vielen Dank, Zwenkau!
Fotos: Radsport-Photo
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