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Start am Alsteranleger. Hier geht's zur Großansicht...Hamburg-City-Man Hamburg 2005 - Finisher nach langem Kampf

Fünf Minuten vor dem Start bemerkte ich, dass der Transponder fehlte. Nach Erlebnissen voller Tragik und unfreiwilliger Komik stand ich fünfzig Minuten später mit einem Ersatz-Transponder und neuer Start-Nr. erneut am Start. Eine Minute später hatte ich den Streß vergessen und nur noch die auf mich wartende kalte Alster im Kopf. Ich ahnte warum, denn weitere fünf Minuten später hatte ich den ersten Schluck genommen und nach nur 300 Metern schien alles vergebens gewesen zu sein. Aber der Reihe nach...

Völlig entspannt war ich mit dem Rennrad ins Zentrum gefahren, sah mich um, schoss erste Fotos, traf Feuerwehrkameraden und Arbeitskollegen. Voller Adrenalin ist hingegen mein mir zufällig über den Weg gelaufener Ex-Kollege Gerd Wütherich. Gerd muss zwar erst weit nach mir starten, hatte aber seinen daheim vergessenen Helm holen müssen, war dadurch in Streß geraten. Wie kann man nur so angespannt sein, denk ich mir.

Schnell zieht sich das Feld in die Länge. Hier geht's zur Großansicht...Als ich ihm den Weg zum Check-in zeige, fährt mir ein Wettkampfrichter von seinem Motorrad aus in die Parade. Mit barschem Ton und bösen Blick weist er uns auf die andere Seite der Wechselzone, wo sich viele Zuschauer am Wasser entlang bewegen. Dieser Umweg kostet uns viel Zeit, besonders mir.

Der Eingang liegt am Jungfernstieg, mein Wechselplatz am anderen Ende des Ballindamms in Höhe Brandsende. Ein Ordner will mich zunächst nicht hinein lassen, weil ich zwar einen hochwertigen Sturzhelm trage, darin aber der Aufkleber mit dem geforderten Prüfsiegel fehlt. Der Hin- und Rückweg durch die Wechselzone frisst den Rest von meiner Pufferzeit. Weil ich halt Optimist bin, stelle ich den ohnehin übervollen Korb mit meinen Sachen nicht gegen Regen auf den Kopf, lege nur mein Handtuch drüber.

Nun wird es aber Zeit, dass ich mich auf den Weg durch die Massen und Absperrungen zum Start auf dem Alsteranleger am Alsterpavillion mache. Es ist schon elf und eigentlich sollte ich schon dort sein. Vorher muss ich noch im Gewühle den Eingang finden und meinen Startbeutel abgeben. Aber wo? Hatte der Veranstalter nicht geschrieben, dass der verlagert wurde?

Blick in die Wechselzone Hier geht's zur Großansicht...Kein Problem, denke ich, meine Vorderleute haben ihren ja auch noch. Also trotte ich denen einfach hinterher. Am Alsteranleger legen die den ab und geben ihn ihren Begleitern. Ich stehe da wie doof. Die Startbeutel werden auf dem Rathausmarkt aufbewahrt, werde ich belehrt. Im Galopp umkurve ich die Zuschauer, muss dann noch die Absperrung für die aus der Alster kommenden Athleten überwinden.

Grad noch geschafft, denke ich zunächst, als ich am Alsteranleger vor der Startaufstellung stehe. Dann der Schock: "What 's missing in this picture?" fragt mich süffisant scheinbar ein zweites ich. Das darf doch nicht wahr sein. Wo ist mein Transponder? Im Startbeutel? Nee, da isser auch nicht. Der muss daheim in der Küche liegen.

Und das mir, wo ich mich doch schon länger kenne. Es ist mein erster Triathlon und ich hatte mir deshalb vorher extra eine Checkliste angefertigt und als "Tips für den ersten Triathlon" hier veröffentlicht. Ich hätte sie auch abhaken sollen! "Ich kann nicht starten." erzähle ich um Fassung ringend einem Ordner. "Kein Problem. Am Anleger steht ein Notfallzelt. Da bekommst Du einen neuen."

Haspanesen vor dem Start. Hier geht's zur Großansicht...Wo genau das Zelt steht, weiß er nicht. Mit einer zirkusreifen Rolle über die Wand des Müllcontainers fische ich meine 99-Cent-"Einweg"-Badelatschen aus dem Müllcontainer und mache mich auf den Weg. Niemand auf dem Anleger kennt dieses Zelt. Ein Ordner erbarmt sich, fragt per Handy für mich danach. Resultat: Das muss auf dem Rathausmarkt stehen.

Also, wieder im Galopp um die Zuschauer rum und durch die Absperrungen zum Rathausmarkt. "Sie waren doch schon mal hier." schallt es mir entgegen. "Über den Witz lache ich später, wo ist die Notakkreditierung?" entgegne ich. "Hier nicht. Die muss am Speersort sein."

Dort angekommen höre ich zuerst die gute Nachricht. "Kein Problem. Sie bekommen einen neuen." Und dann "Der kostet 70 Euro." Im Neoprenanzug mit Badelatschen vor ihr stehend zeige an mir herunter. "Junge Frau, was glauben Sie, wo ich mein Portemonnaie versteckt habe?" Es hilft nichts. Sie lässt sich nicht erweichen.

Lauf mit dem Rad aus der Wechselzone. Hier geht's zur Großansicht...Mein Geld steckt im Startbeutel, aber nur mit dreißig Euro, dazu immerhin meine EC-Karte. Also haste ich wieder zum Rathausmarkt und stürme dann in meiner etwas anderen Freizeitkleidung in die SB-Zone der nächsten Haspa-Filiale. Die Leute gucken. Ich tue so, als wäre ich gar nicht da. So als kenne der Geldautomat die Nöte eines verwirrten Triathleten schlägt er mir unter anderem vor, genau 70 Euro abzuheben. Bingo!

Mit dem Geld in der Hand eile ich wieder zum Speersort. Nun beginnt die Not-Akkreditierungs-Prozedur. Nebenbei bemerke ich, wie immer wieder jemand den Tisch abwischt. "Waren Sie schon im Wasser?" fragt er mich. "Nee, soweit bin ich gar nicht gekommen." "Warum sind sie dann so nass?" Recht hat er. Überall tropft es an mir herunter. "Das ist kein Jogginganzug. Der ist nicht atmungsaktiv." erkläre ich. Jetzt haben alle nur noch Mitleid mit mir, helfen mir so gut es nur geht.

Zu dem Transponder bekomme ich eine neue Startnummer. Das geht nicht anders, versichert man mir. Die EC-Karte liefere ich am Rathausmarkt ab, eile zum Ballindamm und lauf rauf zum Brandsende um meine Startnummern am Rad, Helm und Gurt auszutauschen. Weiter renne ich wieder zurück über den Check-in zum Alsteranleger. Unterwegs treffe ich Gerd wieder. Er ist ebenso entspannt wie fassungslos darüber, wie adrenalingeschwängert nun ich agiere. 12:10 Uhr lautet meine neue Starzeit. 12:05 Uhr treffe ich auf dem Anleger ein.

Start zur Radrunde. Hier geht's zur Großansicht... So 'n Ärger ist mir eigentlich nicht fremd. Von meinem Arbeitskollegen Ralf Schönfeld stammt der nicht ganz ernst gemeinte Satz "Das machst Du doch nur, damit Du was zu schreiben hast." Ralf, ich schreib ja gern darüber, aber es hätte wirklich nicht sein müssen.

In meinem neuen Block starten auch meine Arbeitskollegen Jörg Weichert und Sven Wagner, beide voller Vorfreude, weil es endlich losgehen soll. Durch die Absperrung wünscht uns mein 20 Minuten später startender Ex-Direx Roger Schwarz viel Glück. Darüber habe ich den Streß der letzten 50 Minuten glatt vergessen, habe nun die auf mich wartende kalte Alster fest im Blick.

Wo muss ich mich "aufstellen"? Auf welche der beiden Bojen muss ich zuschwimmen? Ich starte weit links bei den nicht so leistungsstark eingestuften Teilnehmern. Trotzdem rempeln mich zwei besonders ehrgeizige auf den ersten Metern an, lassen mich einen Schluck echtes Alsterwasser nehmen. Ich versuche mich aus allem rauszuhalten, will ja nur heil durchkommen. Zeit? Egal!

Da kann ich noch lächeln. Bild ist bei actionfoto bestellt. Hier geht's zur Großansicht...Zwei Tage vorher hatte ich in der Adler Apotheke in Wandsbek gefragt, womit ich mich denn in Anbetracht einer im Anflug befindlichen Erkältung gegen das 18 Grad kalte Wasser eincremen sollte. Die Apothekerin ließ keinen Zweifel: "Sie brauchen keine Creme, Sie brauchen einen Neoprenanzug."

Den hatte ich mir dann am Freitagnachmittag schnell noch besorgt, aber auch der reicht nicht. Nach 200 Metern wird es kalt an den Beinen und erste Krampfattacken kündigten sich an. "Alles O.K.?" fragte eine paddelnde Ordnerin. "Es wird schon gehen." erwidere ich tapfer.

Keine hundert Meter später dann der erste Krampf. "Geht 's noch?" frag ein zweiter Padler. "Ich bin nicht sicher, ob ich durchkomme." erwidere ich kleinlaut. Ab dem Moment habe ich einen persönlichen Coach. "Du wirst es schaffen. Ich werde Dich begleiten."

Zunächst folge ich seinen Anweisungen, hänge mich ans Boot, strampele meine Krämpfe raus und versuche den Puls runter zu bringen. Er darf mich nicht ziehen, erklärt er mir, sonst werde ich disqualifiziert. Am Boot zu verweilen ist hingegen erlaubt.

Schlange vor dem Check-out. Hier geht's zur Großansicht...Bald geht's wieder und ebenso bald sind die Krämpfe wieder da. So zu schwimmen ist eine irre Erfahrung für mich. Mein Puls schlägt mit 170 Schlägen, meine Beine sind verkrampft, das Wasser schwappt mir entgegen und trotzdem unterhalte ich mich dabei stakkatohaft mit meinem treuen Begleiter.

Bevor ich mich vorbei an den Menschenmassen auf den Terrassen gegenüber den Alsterarkaden traue, legen wir in der Unterführung unter dem Jungfernstieg eine zweite Pause ein. "Wenn 's nötig ist, massiere ich Dich." höre ich meinen Schutzengel sprechen. "Wie denn das? Im Boot?" "Nee, ich komme zu Dir ins Wasser." Ich kann 's kaum fassen, schaffe es allerdings ohne seine Massage bis zum Ausstieg. Lieber Sportsfreund: Wenn Du dies liest, schreib mir bitte. Du hast es mehr als verdient, dass ich Dich mit Deinem Namen und dem Deines Vereins hier nenne.

Die schnellsten Leute des zehn Minuten nach mir gestarteten Blocks überholten mich nun schon. Zwei von denen hatten mich wohl nicht gesehen, patschten mit ihren Händen auf mich. Trotzdem: Ich habe größten Respekt vor Jedermännern, die selbst die olympische Distanz von 1,5 Kilometern durchkraulen. "Das sind doch alles Tiere." meinte dazu mein Leser Marco Röhrs.

Transponder abgeben beim Check-out. Hier geht's zur Großansicht...Vorsichtig hangele ich mich rauf auf die Treppe. "Streck Dich nach dem Ausstieg. Dann geht der Krampf weg." ruft mir Schwimm-Coach zum Abschied hinterher. Wüßte ich, dass mich die Krämpfe bis zum Schluss beim Radfahren und Laufen verfolgen werden, würde ich das Rennen vielleicht abbrechen.

So aber humpel ich zunächst in die Wechselzone. Mein Handtuch ist klitschnass, weil es zwischenzeitlich heftig geregnet hatte. Das ist mir jetzt egal. Ich stärke mich zunächst, schnappe mir dann mein Rad. Radbrille und Radhandschuhe hatte ich am Lenker angebracht, um Zeit zu sparen.

Als ich in den Wallringtunnel einfahre, ist die Brille weg, einfach vom Lenker abgeflogen. Und meine Handschuhe hätte ich besser vorher übergestreift, weil man dafür beide Hände braucht.

Noch bevor ich meinen Rhythmus gefunden habe, signalisieren meine Waden, dass dies keine normale Fahrt wird. Der Anstieg zum Stintfang lässt mein Tempo auf deutlich unter 20 fallen.

Start der Elite Frauen. Hier geht's zur Großansicht...Das Kopfsteinpflaster auf der Davidstraße schüttelt mich auf meinen mit 10 bar aufgepumpten 20-Millimeter-Reifen unangenehm durch. Ich schaue dabei auf den Gehweg, halte nach den hier immer stehenden Prostituierten Ausschau.

Bei den HEW-Cyclassis habe ich gesehen, wie drei Radler während des Rennens den Verlockungen eines Bierstandes nicht standhielten und sich ein alkoholfreies Weizenbier gönnten. Der Besenwagen ist weit weg für Starter aus den vorderen Blöcken. Sollte hier etwa jemand... Ich glaube nicht. Anders als der Hotelier in Gottorf hatten die Damen es versäumt, ein paar hundert Meter vorher Reklameschilder mit Sonder-Rabatten für Teilnehmer aufzustellen. "Konzentrier Dich lieber auf Deinen Fahrstil." rufe ich mich zur Ordnung.

Mein extra für den Triathlon montierter Lenkeraufsatz mutiert zum Ballast. Die Strecke am Elbhang entlang ist hügelig; oft muss ich zum Schalten und Bremsen umgreifen, fasse den Lenker letztlich wie gewohnt.

Die Elite liegt noch dicht beisammen. Hier geht's zur Großansicht...Immer wieder plagen mich Krampfattacken. Vom Radfahren können die nicht kommen. Für meine Verhältnisse bin ich nicht sehr schnell unterwegs. Nach der Wende in Teufelsbrück kommt mir Roger entgegen. Ihm bin ich seit Jahren als Radfahrer bekannt. Auch er hatte sich meine Fahrt anders vorgestellt. Dementsprechend fiel nach dem Rennen sein Kommentar aus: "Glücklich sahen Sie nicht aus auf dem Rad."

Zwischendurch regnete es heftig. Meine Schuhe sind durch; meine Füße frieren. "Soll ich die nassen Socken anbehalten oder besser barfuß laufen?" frag ich mich. Zum Glück entscheide ich mich für die Socken. Die sind aus synthetischem Material, trocknen schnell und bringen mich später blasenfrei ins Ziel.

Die Verpflegungsstation auf der Lombardsbrücke nutze ich um einen Iso-Drink in mich zu schütten und eine erste kurze Gehpause einzulegen. Am Alsterglacis versuche ich mit Dehnüben die verdammten Krämpfe loszuwerden. "Willst Du einen Schluck?" Ein freundlicher Athlet hält mir im vorbeilaufen seine Trinkflasche entgegen. Ich verzichte. Anders als so oft schon bei den HEW-Cyclassics wurden meine Krämpfe nicht durch Flüssigkeitsmangel ausgelöst.

Im Ziel. Bild ist bei actionfoto bestellt. Hier geht's zur Großansicht..."Kraft gegen Gewalt" steht auf dem Shirt des Athleten vor mir. Passend dazu trägt er darunter einen gewaltigen Bauch auf kräftigen Beinen. Schon in der Wechselzone hatte ich gesehen, dass ich (BMI 30) bei der Wahl zu "Hamburgs dickstem Triathleten" gegen starke Konkurrenz angetreten war.

Im Augenwinkel sehe ich wie ein Familienvater stehen bleibt, sich staunend nach mir umdreht. "Herr Niemeier, das geht ja super!" höre ich ihn rufen. Es ist Thomas Settler, mein stellvertretender Personalchef. Später erzählte ich ihm, wie sehr mich das motivierte, auch auf den letzten zwei Kilometern nicht nachzulassen - und wie froh ich bin, dass er mich nicht bei einer Gehpause angetroffen hatte.

Nun geht es auf dem letzten Stück über den Jungfernstieg an geschlossenen Zuschauerreihen vorbei. Ich vernehme Applaus und aufmunternde Worte. "Noch hundert Meter." rufen mir zwei Polizisten am Ende des Neuen Wall zu. Auf den letzten Metern versuche ich einen Endspurt hinzulegen. Ein dicker Fehler! Meine Beine quittieren dies mit massiver Gegenwehr.

Mit schmerverzerrtem Gesicht eiere ich ins Ziel, schau auf die Tafel mit den Einlaufzeiten. Alle liegen um die 1:38, meine wird mit 1:58:26 angezeigt. Egal. Finisher! Freude kommt auf, aber keine Euphorie.

Finisher Helmut Niemeier. Hier geht's zur Großansicht...Nach ein paar Obststücken geht's mir wieder besser und wenig später bin ich wieder oben auf, plaudere zunächst mit Zuschauer und Globetreter Eckhard Barzantny aus Heidfeld. Eckhart war mit seinem Rad im letzten Dezember zum Nordkap gefahren, berichtete mir von Touren auf Spikes-Reifen bei Minus 20 Grad. Auf seinem Weg um die Ostsee machte er auch deshalb Station in Hamburg, um sich als Straßenmusiker den Lebensunterhalt für die nächsten Tage zu verdienen.

Ich genieße das Gefühl, es geschafft zu haben, klöne mit Stefanie "Steff" Meyer, Fitnessmanagerin im Meridian Spa Fitnesscenter, trinke zwei große Becher Bier dabei. Ihre Spezialgebiete sind Personal Training und Ernährungsberatung. Ihre Ernährungstips kommen zwar für mich in diesem Jahr zu spät, erscheinen aber demnächst auf diesen Seiten.

Mein größter Fehler war wohl, dass ich dem bei mir erfahrungsgemäß auftretenden Magnesiummangel nicht vorgebeugt hatte. Hauke von der BSG OTTO hat dies erkannt, mailte mir freundlicher Weise Tips, was ich wie oft schlucken sollte. Vor zwei Jahren hatte diese bereits erfolgreich vor der HEW-Cyclassics-Langstrecke praktiziert. Dafür war ich dann damals bei der sengender Hitze dehydriert, was nicht viel besser war.

Ich quatsche noch mit Arbeitskollegen, fotografiere den Start der Frauen Elite, warte in der langen Schlange beim Check-out, radle dann gemütlich heim. 

Globetreter Eckhard Barzantny. Hier geht's zur Großansicht...Der Hammer kam für mich am nächsten Tag: Ein Muskelkater in den Beinen, wie selbst ich ihn noch nie erlebt hatte - selbst das Gehen fiel mir schwer. Die Apothekerin wusste keinen Rat dagegen. "Zu spät. Da müssen Sie jetzt durch." Am folgenden Freitagmorgen vor dem Haspa-Running-Cup hatte ich noch leichte Schmerzen in den Beinen.

"Bist Du das an dem Boot auf dem Bild im Internet?" fragte am Montag ein Kollege zur Begrüßung in der Mittagsrunde. Ich sank auf dem Stuhl zusammen. Sollte mich etwa jemand in meinen schwersten Minuten fotografiert haben? Zum Glück zeigt das Bild auf Hamburg.de einen Athleten, der sich abschleppen ließ.

Was bleibt? Die Erinnerung an einen erlebnisreichen, trotz aller Mißgeschicke und Pleiten tollen Tag. Der Veranstalter hat seine selbstgestellte Aufgabe, einen City-Triathlon zu Gunsten der Zuschauer auf engstem Raum durchzuführen, in dem zu allem Überfluss in diesem Jahr zwei Großbaustellen zu umkurven waren, bestens gelöst.

Dadurch hatte man Zuschauer und Sportler so oft und so dicht wie möglich zueinander geführt, was oftmals Gänsehautatmosphäre aufkommen ließ. Steff erzählte von einem Mann, der sich seine Zwillinge aus dem Publikum holte und auf seinen Schultern durch 's Ziel trug. Solche Szenen lösten Begeisterung auf den Tribünen aus.

Geblieben war mir auch ein Anflug von einer Erkältung, die mein Körper aber schnell abwehrte, und der Stolz darauf, mein Vorhaben gegen alle Wiederstände und Hindernisse erfolgreich abgeSchlossen zu haben. "Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. Triathlet spinnt." ging mir frei nach Emil Zatopek durch den Kopf. Nicht doch! Hamburg-City-Man 2006: Ich freu mich schon drauf.

Fotos, die mich zeigen: Action Photo

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